Lavendel (Lavandula angustifolia) – Pflanzung und passende Begleiter
Lavendel bringt mit seinem intensiven Duft und den leuchtenden Blütenfarben sofort ein mediterranes Flair in deinen Garten. Egal ob du die Provence liebst, an einen Urlaub im Süden erinnert werden möchtest oder einfach einen Blickfang für Bienen und Schmetterlinge suchst – Lavandula angustifolia ist die perfekte Wahl.
In diesem Artikel erfährst du, wie Lavendel am besten gepflanzt wird, worauf es bei der Pflege ankommt und welche Pflanzen sich als ideale Begleiter eignen. So kannst du dir eine kleine Wohlfühloase schaffen, die nicht nur optisch, sondern auch olfaktorisch begeistert.
Inhaltsverzeichnis
Toggle- Der beste Standort für Lavendel
- Verschiedene Sorten von Lavendel
- Verwendungsmöglichkeiten für Lavendel
- Lavendel im Topf und Kübel pflanzen
- Zusammenfassung: Eigenschaften und Pflege
- Lavendel richtig schneiden
- Pflanzen, die gut zu Lavendel passen
- Lavendel und Rosen gemeinsam pflanzen – geht das?
- Lavendel als kleine Hecke und im Knotengarten
- Lavendel durch Stecklinge vermehren
- Weitere Arten von Lavendel
Der beste Standort für Lavendel
Der ideale Standort für Lavendel ist ein Platz, an dem er möglichst viele Sonnenstunden genießen kann. Lavendel stammt ursprünglich aus den Mittelmeerregionen und braucht daher einen vollsonnigen, warmen Standort. Je mehr Sonne die Pflanze bekommt, desto intensiver duftet sie und umso üppiger fällt die Blüte aus. Also zögere nicht, Lavendel in deinem sonnigsten Gartenbereich zu pflanzen.
Auch beim Boden hat der Lavendel besondere Ansprüche: Er bevorzugt durchlässige, eher magere Erde mit einem neutralen bis kalkhaltigen pH-Wert. Schwere Böden, die zur Staunässe neigen, mag er überhaupt nicht – hier besteht schnell die Gefahr von Wurzelfäule. Am besten mischst du etwas Sand oder feinen Kies unter die Erde, damit das Wasser gut abfließen kann. Wenn du Rindenmulch nutzen willst, sollte dieser sehr sparsam und nur im Umfeld anderer Pflanzen eingesetzt werden, da Lavendel auf Feuchtigkeit empfindlich reagiert.
Ein weiterer wichtiger Punkt: Lavendel benötigt kaum Dünger. Zu viele Nährstoffe machen ihn weich und anfällig für Frostschäden. Im Beet reicht es aus, einmal im Jahr etwas Kompost einzubringen, aber selbst darauf kannst du meist verzichten. Achte außerdem beim Pflanzen auf ausreichend Abstand zu seinen Nachbarn, damit sich jeder Strauch schön rund entwickeln kann und genug Luft erhält.
Verschiedene Sorten von Lavendel

Lavendel ist nicht gleich Lavendel – es gibt zahlreiche Sorten und Arten, die sich in Wuchs, Blütenfarbe und Winterhärte unterscheiden. Besonders bekannt ist der Echte oder Englische Lavendel (Lavandula angustifolia). Diese Art bildet kompakte, rundliche Büsche mit aromatischem Laub und blüht meist von Juni bis Juli in typischem Violettblau. Innerhalb dieser Art findest du viele Züchtungen, wie zum Beispiel die beliebte Sorte ‘Hidcote Blue’ mit besonders dunklen Blüten und einer kompakten Wuchshöhe von circa 30 bis 40 Zentimetern.
Es gibt aber auch Sorten mit weißen oder rosa Blüten, die für frische Akzente im Beet sorgen und sich toll mit anderen Stauden kombinieren lassen. Falls dein Garten eher klein ist, eignen sich niedrigbleibende Zwergsorten hervorragend als Einfassung oder sogar für die Kübelkultur auf Balkon und Terrasse.
Für Gärten, in denen mehr Platz vorhanden ist, kannst du zu größer wachsenden Sorten greifen, die Höhen bis zu 70 cm erreichen. Auch sogenannte Lavandin-Sorten (Lavandula x intermedia) sind erhältlich. Sie zeichnen sich durch üppige Blüte und einen intensiven Duft aus, sind aber bei uns weniger winterhart. Wichtig: Für dauerhaft schöne Pflanzen solltest du beim Kauf auf die richtige Art achten, um Enttäuschungen zu vermeiden.
Verwendungsmöglichkeiten für Lavendel
Lavendel ist unglaublich vielseitig und verschönert mit seinen violetten Blüten sowohl moderne als auch naturnahe Gartenstile. Besonders beliebt ist er in Kiesgärten, Duftbeeten oder mediterran gestalteten Anlagen, wo er neben anderen Trockenheitskünstlern für südliches Flair sorgt. Platziere ihn entlang von Wegen oder Sitzplätzen – beim Vorbeigehen kannst du so jederzeit die aromatischen Blätter berühren und den typischen Lavendelduft genießen.
Auch in kleinen Gärten oder auf dem Balkon musst du nicht auf Lavendel verzichten: Im Topf oder Kübel fühlt sich der leicht zu pflegende Halbstrauch wohl, sofern Wasser gut abfließen kann und ein sonniges Plätzchen gewählt wird. Gerade im Eingangsbereich macht eine Kombination aus Lavendel und immergrünen Begleitern einen freundlichen Eindruck.
Über seine Schönheit hinaus punktet Lavendel durch seine Nützlichkeit: Die Pflanzen sind wichtige Bienen- und Schmetterlingsweiden. Zudem geben die duftenden Blüten tolle Sträuße, Kränze oder Duftsäckchen für Haus und Kleiderschrank ab. In der Küche können getrocknete Lavendelblüten zum Aromatisieren von Zucker, Gebäck oder Limonade verwendet werden – ideal für alle, die gerne experimentieren und neue Geschmackserlebnisse suchen.
Lavendelsorte | Blütenfarbe / Wuchshöhe | Besonderheiten |
---|---|---|
Hidcote Blue | dunkelviolett / 30–40 cm | kompakt, sehr winterhart, intensiv duftend |
Weiße Sorten (z. B. ‚Alba‘) | weiß / 30–50 cm | frischer Akzent, gut kombinierbar mit anderen Stauden |
Lavandin (Lavandula x intermedia) | violettblau / bis 70 cm | sehr üppige Blüte, weniger winterhart, starker Duft |
Lavendel im Topf und Kübel pflanzen
Der Lavendel lässt sich nicht nur im Beet, sondern auch hervorragend in Töpfen und Kübeln kultivieren. Wichtig ist dabei vor allem, dass der Topf ausreichend groß gewählt wird. Der Lavendel bildet lange Wurzeln und schätzt ein Volumen von mindestens 10 Litern sowie eine Tiefe von etwa 30–40 cm. Je mehr Platz die Pflanze zur Verfügung hat, desto besser kann sie wachsen. Besonders schön wirken mehrere Pflanzen zusammen in länglichen Gefäßen oder großen Terrakottatöpfen.
Achte unbedingt auf einen guten Wasserabzug: Am Boden des Gefäßes sollte eine Schicht aus Kies oder Blähton eingebracht werden, damit überschüssiges Wasser problemlos ablaufen kann. Staunässe verträgt Lavendel nämlich gar nicht. Die Erde sollte locker, kalkhaltig und nährstoffarm sein; ein bisschen Sand oder Kies sorgt für die nötige Durchlässigkeit.
Im Sommer kommt der Lavendel mit Trockenphasen gut klar – lieber zu wenig als zu viel gießen! Erst sobald das Substrat fast durchgetrocknet ist, solltest du etwas Wasser geben. Während der Wachstumszeit genügt eine ganz sparsame Düngung. Im Winter freut sich dein Lavendel über einen halbschattigen, möglichst regengeschützten Standort. Um den Wurzelballen vor Frost zu schützen, kannst du den Kübel mit Vlies oder Noppenfolie umwickeln.
Tipp: Besonders dekorativ wirkt Lavendel auch im Zusammenspiel mit niedrigen Gräsern, Thymian oder Steppensalbei im Kübel – so holst du dir garantiert mediterranes Flair auf Balkon oder Terrasse!
Zusammenfassung: Eigenschaften und Pflege

Lavendel ist eine pflegeleichte und vielseitige Pflanze, die vor allem durch ihre Trockenheitsresistenz, ihren intensiven Duft und die schönen Blüten überzeugt. Sie liebt einen vollsonnigen, warmen Standort mit gut durchlässigem Boden – idealerweise eher mager und kalkhaltig. Staunässe solltest du unbedingt vermeiden, denn gerade im Winter kann sie zu Wurzelschäden führen. Eine sparsame Düngung reicht vollkommen aus; bei zu viel Nährstoffzufuhr verholzt der Lavendel schneller und wächst weniger kompakt.
Die regelmäßige Pflege besteht vor allem aus dem Schnitt: Direkt nach der Blüte kürzt du die verblühten Stängel um etwa ein Drittel, sodass sich neue Triebe bilden können. Im zeitigen Frühjahr oder späten Winter schneidest du den Strauch noch einmal kräftig zurück, achtest aber darauf, nicht ins alte Holz zu schneiden. So bleibt deine Pflanze vital und formschön.
Ein Vorteil: Der Rückschnitt fördert auch die Nachblüte im Spätsommer.
Lavendel kommt sowohl im Beet als auch im Topf sehr gut zurecht. Wichtig sind immer ausreichend Platz für die Wurzeln, eine gute Drainage im Pflanzgefäß und möglichst wenig Feuchtigkeit im Winter. Dank seiner Robustheit und seinem attraktiven Erscheinungsbild eignet er sich wunderbar als Rosenbegleiter oder für mediterrane Kombinationen mit anderen Kräutern und Stauden. Ein weiterer Pluspunkt: du unterstützt mit jedem Lavendelstrauch viele Bienen und Schmetterlinge in deinem Garten.
Lavendel richtig schneiden

Lavendel benötigt einen regelmäßigen Schnitt, damit er über viele Jahre vital, blühfreudig und schön kompakt bleibt. Ohne diese Maßnahme verholzt die Pflanze von innen heraus und verliert ihre attraktive rundliche Form. Ein häufiger Fehler ist, den Lavendel zu wenig oder gar nicht zu schneiden – dadurch entstehen lange, unansehnliche Triebe, während die Blüte nachlässt.
Idealerweise schneidest du deinen Lavendel zweimal pro Jahr: Einmal direkt nach der Hauptblüte im Sommer, ein zweites Mal im zeitigen Frühjahr oder späten Winter. Nach der Blüte werden die abgeblühten Stängel um etwa ein Drittel eingekürzt. Dabei entfernst du möglichst nur den Bereich mit den verblühten Ähren und lässt das grüne Laub größtenteils stehen. So förderst du eine schwächere Nachblüte später im Jahr und sorgst dafür, dass sich neue, dichte Triebe bilden.
Der wichtigere Rückschnitt erfolgt dann im Frühjahr. Jetzt darfst du beherzt alle Vorjahrestriebe bis kurz oberhalb der frischen Austriebe einkürzen – in der Regel wieder auf ein Drittel des Pflanzenvolumens. Achte jedoch unbedingt darauf, nicht ins alte, kahle Holz zu schneiden, da Lavendel aus diesen Bereichen meist schlecht oder gar nicht mehr austreibt. Die frischen hellgrünen Knospen solltest du also immer erhalten. Mit dieser Pflege bleibt dein Lavendel vital und bildet jedes Jahr aufs Neue seine charakteristische, silbrig-graue Krone voller Blüten.
Pflanzpartner | Standortansprüche | Vorteile in Kombination mit Lavendel |
---|---|---|
Küchen-Salbei (Salvia officinalis) | vollsonnig, trocken, durchlässige Erde | ähnlicher Wasserbedarf, optisch harmonisch, Duftbeet |
Wollziest (Stachys byzantina) | sonnig bis halbschattig, magerer Boden | silbrige Blätter als schöner Kontrast, pflegeleicht |
Katzenminze (Nepeta) | sonnig, gut durchlässig, eher trocken | verlängert die Blütezeit im Beet, insektenfreundlich |
Rückschnitt nach der Blüte im Sommer
Nach der Hauptblüte im Sommer solltest du den Lavendel zeitnah zurückschneiden. Dieser sogenannte Sommerschnitt sorgt dafür, dass die Pflanze kompakt bleibt und auch im nächsten Jahr zuverlässig blüht. Am besten schneidest du etwa ein Drittel der gesamten Höhe ab – orientiere dich dabei an den verblühten Stängeln. Es genügt, die abgeblühten Blütenrispen samt Stiel weitgehend zu entfernen; das grüne Laub lässt du stehen.
Durch diesen Schnitt regst du den Lavendel dazu an, neue Triebe zu bilden. Häufig zeigt sich im Anschluss noch eine leichte Nachblüte, sodass die Pflanze bis in den Spätsommer attraktiv aussieht. Gleichzeitig verhinderst du, dass dein Lavendel von innen heraus verholzt oder auseinanderfällt. Das hilft, dass er seine typische, rundliche Form behält.
Wichtig ist beim Sommerschnitt, nicht zu tief ins alte Holz zu schneiden, denn aus diesem Bereich treibt der Lavendel nur selten wieder aus. Bleib also immer oberhalb der frischen grünen Triebe und orientiere dich eher an den jungen Astspitzen. Möchtest du größere Mengen Blüten für Duftsäckchen oder Bündel trocknen, kannst du die Rispen bündeln und so gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Pflege und Ernte zugleich!
Winterschnitt beim Lavendel
Der Winterschnitt beim Lavendel ist ein entscheidender Schritt, um die Pflanze gesund, kompakt und blühfreudig zu halten. Idealerweise führst du diesen Schnitt im späten Winter oder sehr zeitigen Frühjahr aus, sobald in deiner Region keine starken Fröste mehr zu erwarten sind und die ersten zarten Austriebe sichtbar werden.
Schneide deinen Lavendel jetzt ruhig kräftig zurück – etwa auf ein Drittel der Pflanzengröße. Wichtig ist dabei, dass du immer oberhalb des jungen Austriebs bleibst und nicht ins alte, kahle Holz schneidest. Denn Lavendel treibt aus den verholzten Stellen nur noch sehr schlecht oder gar nicht mehr neu aus. Lass daher stets ein kleines Polster frischer Triebspitzen stehen, damit die Pflanze wieder schön buschig nachwachsen kann.
Durch den regelmäßigen Winterschnitt bleibt der Lavendel vital und bildet eine charakteristische, kugelige Form mit vielen Blatttrieben. Du verhinderst so zuverlässig das Vergreisen, Auseinanderfallen und unregelmäßige Wachstum. Dieser Schnitt ist langfristig sogar wichtiger als der Rückschnitt direkt nach der Blüte!
Bist du einmal unsicher, wie viel du schneiden darfst, gilt: Lieber etwas vorsichtiger sein, aber möglichst jedes Jahr konsequent kürzen. So bereitest du deinem Lavendel optimale Startbedingungen für eine prachtvolle neue Gartensaison.
Pflanzen, die gut zu Lavendel passen
Lavendel lässt sich wunderbar mit anderen Sonnenanbetern kombinieren. Bei der Auswahl der Begleitpflanzen solltest du darauf achten, dass sie ähnliche Ansprüche an den Standort und den Boden haben: also Sonnigkeit, Trockenheit und gute Durchlässigkeit. Ideal sind Kräuter wie Thymian, Oregano oder Küchen-Salbei. Sie teilen die Liebe zum mageren Boden, vertragen längere Trockenphasen und bringen zusätzlich Vielfalt in Duft und Aroma ins Beet.
Dekorativ hebt sich Wollziest (Stachys byzantina) mit seinen silberfilzigen Blättern vom feingliedrigen Lavendellaub ab. Auch Katzenminze (Nepeta) ergänzt den Lavendel hervorragend, da ihre blauen Blütenrispen die Lavendelblüte zeitlich verlängern und das Beet beleben. Für Farbakzente sorgen im Spätsommer robustere Arten wie Skabiosen, Mannstreu oder Perlkörbchen – so entsteht über Monate hinweg ein attraktives Gesamtbild.
Auch Ziergräser, Steppensalbei oder formenstabile Stauden wie Fetthenne passen gut als Nachbarn. Vermeide jedoch Pflanzen, die viel Wasser oder nährstoffreichen Boden benötigen, etwa klassische Prachtstauden oder Farne. So bleibt dein Lavendelbeet langlebig, pflegeleicht und ist für Insekten eine wahre Oase!
Lavendel und Rosen gemeinsam pflanzen – geht das?
Lavendel gilt als klassischer Begleiter für Rosen, und die Kombination der beiden ist besonders in romantischen Gärten sehr beliebt. Allerdings haben Lavendel und Rosen etwas unterschiedliche Ansprüche an ihren Standort: Während Rosen einen nährstoffreichen, humosen und eher feuchten Boden schätzen, bevorzugt Lavendel magere, durchlässige und trockene Erde. Hier liegt die Herausforderung bei einer gelungenen Nachbarschaft!
Wenn du dennoch beide Pflanzenarten zusammen im Beet unterbringen möchtest, solltest du ein paar Dinge beachten: Pflanze sie so, dass der Lavendel nicht direkt beim Gießen oder Düngen der Rosen mitversorgt wird. Am besten hältst du zwischen den einzelnen Exemplaren genügend Abstand ein, damit jeder Strauch seine optimalen Bedingungen bekommt. Für die gemeinsame Bepflanzung eignet sich ein möglichst neutraler Boden – zu viel Kalk oder Feuchtigkeit verträgt die Rose schlechter, Trockenheit und Nährstoffarmut wiederum setzt dem Lavendel zu.
Wichtig ist außerdem, dass die Rosen gezielt gegossen werden (idealerweise bodennah), ohne dass der Lavendel dauerhaft nasse Füße bekommt. Die langen Wurzeln älterer Rosen holen sich das Wasser oft von tiefer gelegenen Bodenschichten, während der Lavendel oben trocken stehen kann. Optisch wie auch ökologisch ergänzt diese Bepflanzung dein Gartenbild: Die Blüten ziehen Bienen, Hummeln und Schmetterlinge gleichermaßen an und sorgen für ein lebendiges Farben- und Duftspiel nach deinem Geschmack!
Lavendel als kleine Hecke und im Knotengarten
Eine Lavendelhecke ist nicht nur im mediterranen Garten ein echter Hingucker, sondern auch eine pflegeleichte Alternative zu klassischen Einfassungen. Wenn du mehrere Lavendelpflanzen in einer Reihe setzt, entsteht rasch eine dichte, niedrige Hecke mit eleganten, silbrigen Blättern und leuchtenden Blüten. Besonders toll wirkt die kleine Hecke entlang von Wegen, Vorgärten oder als Abgrenzung von Beeten. Dank des kompakten Wuchses eignen sich vor allem niedrige Sorten wie ‚Hidcote Blue‘ hervorragend für diesen Zweck.
Durch regelmäßigen Rückschnitt sorgst du dafür, dass die Pflanzen schön buschig bleiben und ihre Form beibehalten. Ein weiterer Vorteil: Der intensive Duft der Lavendelblüten begleitet euch auf Schritt und Tritt und lockt zahlreiche Insekten an.
Im Knotengarten – zum Beispiel inspiriert vom englischen Cottage-Garden – kannst du Lavendel mit anderen schnittverträglichen Stauden und kleinen Gehölzen kombinieren. Zusammen mit Pflanzen wie Gamander, kleinwüchsigem Salbei oder Berberitze entstehen so kunstvolle Muster und geometrische Formen, die deinem Garten Struktur und einen Hauch historischer Gartenkultur verleihen. Auch das Spiel aus verschiedenen Blattfarben und -strukturen lässt den Knotengarten besonders spannend wirken.
Mit etwas Geduld und regelmäßigem Schnitt erhältst du über Jahre eine dauerhaft attraktive, immer wieder blühende Begrenzung, die ganz nebenbei Lebensraum für viele nützliche Insekten bietet.
Lavendel durch Stecklinge vermehren
Die Vermehrung von Lavendel durch Stecklinge ist eine unkomplizierte Möglichkeit, um aus einer gesunden Mutterpflanze viele neue Jungpflanzen zu gewinnen. So erhältst du identische Exemplare deiner Lieblingssorte und kannst mit etwas Geduld kleine Lavendelpflanzen selbst aufziehen.
Schneide im Sommer einen unverzweigten, nicht blühenden Trieb von etwa 8–10 cm Länge ab. Entferne die unteren Blätter, sodass das untere Drittel kahl bleibt. Die vorbereiteten Stecklinge steckst du dann einfach in kleine Töpfe mit sandiger Anzuchterde oder in spezielle Kräutererde, am besten feucht, aber keinesfalls nass halten. Ein halbschattiger Platz ohne pralle Sonne ist jetzt ideal, damit die empfindlichen jungen Wurzeln gut wachsen können.
Nach einigen Wochen bilden sich erste Wurzeln. Du erkennst das daran, dass der Steckling beginnt, frische Blättchen zu treiben. Im Herbst sollten die Pflänzchen schon kräftiger sein, trotzdem ist ein Überwintern an einem frostfreien und hellen Ort ratsam. Erst im nächsten Frühling pflanzt du den bewurzelten Nachwuchs an seinen endgültigen Standort. Mithilfe dieses einfachen Tricks lässt sich dein Lavendelbestand ganz einfach erweitern oder erneuern!
Weitere Arten von Lavendel
Neben dem bekannten Echten Lavendel (Lavandula angustifolia) gibt es weitere attraktive Arten, die im Garten für Abwechslung sorgen. Besonders beliebt ist der Lavandin (Lavandula x intermedia). Er entsteht durch Kreuzung von Echtem Lavendel und Speiklavendel und wird in Südfrankreich häufig zur Gewinnung von ätherischem Öl angebaut. Lavandin beeindruckt mit besonders langen Blütenähren und einem intensiven Duft. Allerdings ist er bei uns weniger winterhart als der echte Lavendel und benötigt oft einen zusätzlichen Winterschutz.
Der auffällige Schopf-Lavendel (Lavandula stoechas) fällt durch seine extravaganten Hochblätter auf den Blütenständen auf, die wie kleine Schmetterlingsflügel wirken. Diese Art blüht bereits sehr früh im Jahr und setzt farbliche Akzente von Violett bis Rosa. Weil der Schopf-Lavendel nur begrenzt frostverträglich ist, eignet er sich ideal für Kübelkultur, sodass du ihn im Winter geschützt stellen kannst.
Beachte auch den Speiklavendel (Lavandula latifolia), der größere Blätter und einen markant würzigen Duft besitzt. Seine Blüten sind meist heller und weniger kompakt angeordnet. Alle diese Arten erweitern nicht nur die Farbpalette im Beet, sondern ermöglichen dir abwechslungsreiche Pflanzkombinationen – je nachdem, ob du Wert auf Optik, Duftintensität oder besondere Standortansprüche legst.
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