Japanische Ahorne erfreuen sich großer Beliebtheit in heimischen Gärten – ihr filigranes Laub und die prachtvolle Färbung machen sie zu echten Hinguckern. Umso ärgerlicher ist es, wenn dein Ahorn plötzlich Anzeichen von Krankheiten zeigt. Besonders Pilzbefall kann dem Baum massiv zusetzen, ohne dass du es sofort bemerkst. Deshalb ist es wichtig, typische Symptome frühzeitig zu erkennen und richtig zu deuten. In diesem Artikel erfährst du, wie du einen Pilzbefall am japanischen Ahorn sicher feststellst und worauf du dabei achten solltest.
Schon lange hatte ich den Wunsch, einen japanischen Ahorn in meinem Garten zu pflanzen. Nach einigen Bauarbeiten wirkte der Garten ziemlich kahl und mir fehlten buntes Laub und der besondere Charme eines filigranen Baums. Ohne mich intensiv über verschiedene Sorten oder spezielle Eigenheiten zu informieren, stand ich eines Morgens vor einem beeindruckenden Acer palmatum Atropurpureum in einer lokalen Baumschule – und entschied impulsiv, ihn zu kaufen.
Zusammen mit meinem Mann hoben wir ein passendes Pflanzloch aus und bereiteten die Erde sorgfältig vor. Der Baum wurde geliefert und an seinen Platz gesetzt. In diesem Moment war ich überglücklich und konnte kaum glauben, dass jetzt tatsächlich mein eigener japanischer Ahorn im Garten steht. Ehrlich gesagt hatte ich jedoch wenig Ahnung von möglichen Risiken wie etwa Pilzbefall oder spezifischen Standortansprüchen.
Ich empfand es damals als praktisch, spontan zu entscheiden, doch erst später wurde mir bewusst, wie wichtig eine genaue Auswahl beim Ahornkauf ist. Ein unüberlegter Kauf kann Folgen haben, besonders wenn man sich vorher nicht mit Krankheiten oder Pflegeanforderungen beschäftigt hat. Auch auf scheinbar gesunde Bäume sollte man ganz genau achten, um spätere Enttäuschungen zu vermeiden.
Wie stelle ich einen Pilzbefall beim japanischen Ahorn fest?
Ein Pilzbefall beim japanischen Ahorn zeigt sich oft eher schleichend und wird von vielen Gärtnern zunächst übersehen. Besonders typisch ist, dass ganze Äste plötzlich welken – die Blätter verfärben sich, werden schlaff und hängen herab, als ob der Baum kein Wasser mehr bekommt. Oft beginnt es mit einigen wenigen Zweigen, nach wenigen Wochen können ganze Partien betroffen sein.
Wenn du einen Verdacht hast, solltest du einen befallenen Ast abschneiden und das Holz im Querschnitt betrachten. Die Verticillium-Welke, eine sehr häufige Pilzerkrankung bei Ahorn, sorgt dafür, dass sich dunkle, meist schwarze oder braune Maserungen im Holz zeigen. Diese Verfärbungen verlaufen wie Adern entlang des Holzes und sind ein deutliches Zeichen für Pilzbefall.
Bei frischen Schnittstellen kann man besonders gut erkennen, ob das Innere des Holzes gesund aussieht (hell) oder bereits vom Pilz durchzogen ist (dunkel/schwarz). Auch wenn nur einzelne Punkte sichtbar sind, kann dies auf den Beginn einer Infektion hindeuten. Wichtig ist: Werden Äste entfernt, sollten alle befallenen Teile unbedingt im Restmüll entsorgt werden – niemals auf dem Kompost! Auf diese Weise lässt sich verhindern, dass der Pilz weiterverbreitet wird.
Außerdem sollte darauf geachtet werden, ob am Stamm oder an anderen beliebten Ansatzstellen Verletzungen sichtbar sind, da hier Krankheitserreger leichtes Spiel haben. Eine genaue Kontrolle hilft, die Ausbreitung frühzeitig zu stoppen und gibt dem Baum bessere Chancen, sich zu erholen.
Der alte Baum musste ersetzt werden
Als ich die ersten Anzeichen von Pilzbefall entdeckt habe, war die Enttäuschung groß. Nach ein paar Monaten begannen immer mehr Äste zu welken, und trotz aller Bemühungen schien sich das Problem auszubreiten. Beim Abschneiden der befallenen Zweige zeigte sich im Anschnitt des Holzes eine deutliche schwarze Verfärbung, was ein klares Indiz für die Verticillium-Welke war.
Ich versuchte zunächst, alle kranken Äste großzügig zu entfernen, in der Hoffnung, dass sich mein Ahorn doch noch erholen würde. Leider wurden die Symptome nicht weniger, sondern verstärkten sich sogar weiter. Es wurde schnell klar, dass eine vollständige Genesung kaum möglich war. Besonders schwierig ist es, weil gegen diesen Pilz kein Fungizid hilft und sich die Krankheit oft schon längere Zeit im Baum ausgebreitet hat, bevor man sie überhaupt bemerkt.
Schweren Herzens entschloss ich mich dazu, den Baum komplett herauszunehmen. Um sicherzugehen, dass sich der Pilz nicht dauerhaft im Boden hält, entfernte ich einen möglichst großen Teil der Wurzel und tauschte außerdem die betroffene Erde mit aus. Auch wenn dieser Schritt schmerzhaft war, ist er bei starkem Befall leider oft unumgänglich – nur so kann verhindert werden, dass neue Pflanzen später ebenfalls infiziert werden. Der Verlust war natürlich bitter, aber zugleich eine wichtige Lektion: Die Wahl des Baumes und die sorgfältige Kontrolle auf mögliche Krankheiten sind entscheidend für langfristigen Gartenerfolg.
Symptom
Mögliche Ursache
Was tun?
Welker Ast, schlaffe Blätter
Pilzbefall (z.B. Verticillium-Welke)
Ast abschneiden und Schnittstelle kontrollieren; befallene Teile im Hausmüll entsorgen
Schwarze oder braune Maserungen im Anschnitt
Pilz dringt ins Holz ein
Baum auf weitere Symptome prüfen, befallene Äste großzügig entfernen
Mehrere Äste ohne Austrieb, Stamm verletzt
Schwere Infektion oder ungünstige Standortbedingungen
Baum ersetzen, Erde teilweise austauschen, auf gesunden Standort achten
Der neue Ahorn wächst und gedeiht
Seitdem ich den neuen Ahorn – diesmal einen Bloodgood – gepflanzt habe, hat sich der Baum erstaunlich gut entwickelt. Bereits im ersten Frühjahr war zu erkennen, wie kräftig und vital er austrieb. Die Blätter wirkten sattgrün und es entstanden keine welken Äste mehr, wie es beim Vorgänger der Fall gewesen war. Ich achte seitdem verstärkt darauf, ihm die bestmöglichen Bedingungen zu bieten: Ein gut vorbereiteter Boden, ausreichende Bewässerung sowie ein geschützter Standort sorgen dafür, dass der Ahorn gesund und widerstandsfähig bleibt.
Über die Jahre hinweg konnte ich beobachten, wie der Baum kontinuierlich an Volumen zulegte und sein Blattwerk dichter wurde. Besonders beeindruckend ist das Farbspiel im Herbst – dann wirkt der Garten noch einmal ganz besonders stimmungsvoll. Mein Augenmerk liegt weiterhin auf einer regelmäßigen Kontrolle: Ich inspiziere immer wieder die Triebe und Blätter, um mögliche Krankheitsanzeichen frühzeitig zu entdecken.
Mit etwas Pflege und Aufmerksamkeit gedeiht mein Ahorn inzwischen prächtig und erfreut mich Tag für Tag. Das Erlebnis hat mir gezeigt, wie wichtig eine sorgfältige Auswahl des Baums und eine vorausschauende Pflege sind – so lässt sich Enttäuschungen vorbeugen und du kannst dich lange an deinem japanischen Ahorn erfreuen.
Beim Blick zurück sehe ich ganz deutlich, wie sehr sich mein Bloodgood-Ahorn seit dem Austausch verändert hat. Direkt nach dem Pflanzen wirkte der Baum noch etwas verloren an seinem Platz, die Kronenform war eher locker und das Blattwerk nur mäßig dicht. Besonders auffällig sind die feinen Unterschiede im Wachstum: Die Blätter sahen zwar gesund aus, aber es fehlte einfach das üppige Volumen, das ich mir so gewünscht hatte.
Heute – einige Jahre später – kann ich mit Stolz sagen, dass sich das viele Pflege und genaue Beobachten gelohnt haben. Der Ahorn ist kräftig angewachsen, die Äste haben sich optimal verzweigt und die Blattdichte ist erheblich gestiegen. Besonders schön zeigt sich das im Herbst, wenn der gesamte Baum ein leuchtendes, intensives Rot präsentiert.
Im direkten Vergleich fällt auf, wie viel vitaler und stabiler der neue Ahorn ist. Nicht mehr ein einziger Ast welkte oder vertrocknete; stattdessen erscheint er Jahr für Jahr fülliger und prächtiger. Durch das bewusste Vorgehen beim Pflanzen, die Wahl des passenden Standorts und vor allem durch regelmäßige Kontrolle konnte ich verhindern, dass sich erneut eine Krankheit ausbreitet.
Der Unterschied zwischen vorher und nachher macht deutlich: Wer aufmerksam bleibt und den Ahorn gezielt unterstützt, schafft beste Voraussetzungen für ein langes, gesundes Baumleben.
Worauf sollte man beim Kauf eines Ahorns achten?
Untersuche den Ahornbaum ganz genau, bevor du ihn kaufst! Achte besonders darauf, ob ganze Äste abgestorben oder welk sind – nicht nur einzelne Blätter.
Kontrolliere, ob bereits größere Schnittstellen am Baum vorhanden sind. Wurden auffällig viele Äste entfernt, frage unbedingt nach dem Grund! Das kann ein Hinweis auf eine frühere Erkrankung sein.
Ein frischer Schnitt mit dunklen Maserungen im Holz ist oftmals ein Anzeichen für Pilzbefall (wie beispielsweise die Verticillium-Welke). Im Idealfall sollte das Holz hell und gesund aussehen.
Schaue dir die Rinde sorgfältig an. Sie sollte unverletzt und durchgehend intakt sein. Offene Stellen oder Risse können Eintrittspforten für Krankheiten sein.
Informiere dich vorab über die verschiedenen Sorten japanischer Ahorne. Nicht jede Sorte ist gleich pflegeleicht oder für deinen Standort geeignet. In manchen Gartencentern werden oft falsche Informationen gegeben – lies also vorher gründlich nach!
Berücksichtige den richtigen Standort: Viele japanische Ahorne mögen keine volle, heiße Mittagssonne und reagieren empfindlich auf Zugluft oder Staunässe.
Bereite das Pflanzloch optimal vor. Der Boden sollte locker, humusreich und gut drainiert sein – stehendes Wasser vertragen Ahorne gar nicht.
Größere Bäume benötigen zusätzlich einen Pflahl, um sie gegen Wind zu stabilisieren, bis sie angewachsen sind.
Bedenke außerdem, dass feinfiedrige Dissectum-Sorten keinen vollsonnigen Platz mögen. Prüfe deshalb die Bedürfnisse deiner gewünschten Sorte vor dem Kauf.
Achte in den ersten Jahren besonders auf Spätfrost. Treibt dein Ahorn früh aus, solltest du Vlies bereithalten, um empfindliche Austriebe zu schützen.
Mit diesen Tipps kannst du typische Fehler beim Ahorn-Kauf vermeiden und die Basis für einen gesunden und langlebigen Baum schaffen. Eine gute Vorbereitung lohnt sich – und macht später einfach mehr Freude im Garten!
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Hallo, ich bin Julia – leidenschaftliche Hobbygärtnerin, Naturliebhaberin und Redakteurin bei Natur Allianz. Seit über zehn Jahren beschäftige ich mich mit allem, was im Garten wächst, blüht und gedeiht. Für mich gibt es nichts Schöneres, als in der Erde zu wühlen, neue Pflanzen auszuprobieren und nachhaltige Lösungen für Garten und Balkon zu entdecken.
Mit Natur Allianz möchte ich mein Wissen und meine Erfahrungen mit dir teilen – ehrlich, verständlich und immer praxisnah. Ob es um Rasenpflege, Hochbeete, Kompost oder naturnahes Gärtnern geht: Ich teste vieles selbst in meinem eigenen Garten, spreche mit Expertinnen und Experten – und schreibe darüber, was wirklich funktioniert.
Mein Ziel? Dir dabei zu helfen, deinen Garten in eine grüne Wohlfühloase zu verwandeln – Schritt für Schritt, ganz ohne Fachchinesisch.
🌱 Eure Julia Sommerfeld