Wie baue ich Cannabis im Freien an? Eine Outdoor-Grow-Anleitung für Anfänger
Cannabis im eigenen Garten oder auf dem Balkon anzubauen, klingt für viele nach einer spannenden und natürlichen Alternative zum Indoor-Grow. Doch was braucht es wirklich, um draußen erfolgreich Cannabis zu kultivieren – und worauf musst du besonders achten? In dieser Anleitung lernst du Schritt für Schritt, wie du als Anfänger ganz einfach und sicher mit dem Cannabisanbau im Freien starten kannst.
Inhaltsverzeichnis
Toggle- Rechtlicher Hinweis – Darfst du überhaupt Cannabis anbauen?
- Medizinalcannabis
- Wann beginnt die Outdoor-Saison für Cannabis?
- Die richtige Sorte für den Outdoor Grow auswählen
- Standortwahl – Wo pflanzt du dein Cannabis am besten?
- Erde, Dünger & Topf: Die Basics der Outdoor-Vorbereitung
- Keimung & Anzucht – So bringst du deine Samen zum Leben
- Wachstumsphase – Die Basis für starke Pflanzen
- Gießen & Düngen – aber richtig!
- Blütephase – Jetzt geht’s richtig los
- Schutz vor Schimmel, Ungeziefer & Katastrophen
- Erntezeit – Wann ist es so weit?
- Ernte & Trocknung – Jetzt bloß nichts falsch machen
- Curing – Das „Reifen“ für besten Geschmack
- Bonus-Tipps für Anfänger
Rechtlicher Hinweis – Darfst du überhaupt Cannabis anbauen?
Bevor du mit der ersten Samenbestellung oder dem Umgraben deines Gartens loslegst:
Informiere dich unbedingt über die aktuelle Rechtslage in Deutschland.
Seit dem 01.07.2024 gilt in Deutschland ein neues Cannabisgesetz. Es erlaubt volljährigen Personen den Besitz von bis zu 50 g getrocknetem Cannabis im privaten Bereich und den Eigenanbau von bis zu drei Pflanzen pro Person im Wohn- und Sichtbereich – also auch im Garten oder auf dem Balkon. Wichtig dabei ist:
- Nur für den Eigenbedarf, kein Verkauf oder Weitergabe!
- Die Pflanzen dürfen nicht öffentlich sichtbar sein.
- Du musst sicherstellen, dass Kinder und Jugendliche keinen Zugang zu den Pflanzen haben.
- Der Konsum in unmittelbarer Nähe von Schulen, Kitas oder öffentlichen Spielplätzen bleibt verboten.
Aktuelle Informationen findest du hier:
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/cannabis/legalisierung.html
Bitte informiere Dich über den Anbau von Cannabis:
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/cannabis/faq-cannabisgesetz
Zusätzlicher rechtlicher Überblick auf Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Legalisierung_von_Cannabis_in_Deutschland
Zusammenfassung: Was regelt das Cannabisgesetz?
Seit dem 1. April 2024 ist das Cannabisgesetz (CanG) in Kraft. Es erlaubt unter bestimmten Bedingungen den Besitz, Konsum und Anbau von Cannabis durch Erwachsene. Das Gesetz ist in zwei Säulen gegliedert:
- Säule 1: Legalisiert den privaten Eigenanbau und gemeinschaftlichen Anbau durch nicht-kommerzielle Anbauvereinigungen.
- Säule 2: Plant Modellprojekte für den kommerziellen Vertrieb (noch nicht umgesetzt, in Vorbereitung).
Die Regelungen wurden am 1. Juli 2024 um Anbauvereinigungen ergänzt. Ab dem 1. Januar 2025 gelten Tilgungsregelungen für alte Verurteilungen.
Quelle:
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/cannabis/faq-cannabisgesetz
Was ist für Privatpersonen erlaubt?
Besitz:
- Bis zu 25 g Cannabis öffentlich erlaubt
- 50 g in der eigenen Wohnung
Eigenanbau:
- Max. 3 Pflanzen pro volljähriger Person im Haushalt
- Nur für den Eigenkonsum
- Pflicht zur Sicherung vor Kindern & Dritten
Cannabissamen dürfen legal aus der EU importiert oder von Anbauvereinigungen bezogen werden.
Was ist nicht erlaubt?
- Weitergabe von selbst angebautem Cannabis an Dritte
- Konsum in Sichtweite von Schulen, Spielplätzen, Kitas etc.
- Konsum in Fußgängerzonen zwischen 7 und 20 Uhr
- Konsum in oder in der Nähe von Anbauvereinigungen (100 m)
- Versandhandel mit Cannabis (ausgenommen: Cannabissamen)
- Anbau in der eigenen Wohnung für Anbauvereinigungen
Anbauvereinigungen (Cannabis Social Clubs)
- Max. 500 Mitglieder mit Wohnsitz in Deutschland (mind. 6 Monate)
- Voraussetzung: behördliche Erlaubnis & Gesundheitskonzept
- Mitglieder dürfen Cannabis nur für sich selbst erhalten (25 g/Tag, 50 g/Monat, Heranwachsende max. 30 g bei 10 % THC)
- Kein Konsum auf dem Gelände oder in Sichtweite erlaubt
- Pflicht zur Dokumentation, Prävention, Beratung und Einhaltung von Jugendschutz
- Kein kommerzieller Verkauf, keine Werbung, keine Sponsoring-Aktivitäten
Kinder- und Jugendschutz
- Konsum, Besitz und Erwerb für Minderjährige weiterhin verboten
- Strenge Kontrollen & Informationspflicht bei Verstößen
- THC-Grenze für Heranwachsende (18–21): max. 10 %
- Pflicht zur kindergesicherten Lagerung
- Verbot von „edibles“ wie THC-Keksen oder Gummibärchen
Gesundheits- und Präventionsmaßnahmen
- Informationspflicht der Clubs über Risiken und Dosierung
- Zentrale Plattform: www.infos-cannabis.de
- Präventionsbeauftragte in Clubs mit Schulungsnachweis
- Verbot synthetischer Cannabinoide
- Verbot der Kombination mit Alkohol, Tabak, Lebensmitteln
Medizinalcannabis
- Weiterhin rezeptpflichtig, aber kein BtM-Rezept mehr nötig
- Anbau durch Unternehmen nur mit Genehmigung des BfArM
- Selbstvermarktung möglich, staatliche Cannabisagentur entfällt
- Medizinalcannabis ist nicht Teil des Konsumcannabisgesetzes
Straßenverkehr
- THC-Grenzwert: 3,5 ng/ml im Blutserum (seit 22.08.2024)
- Fahranfänger unter 21: absolutes Cannabisverbot
- Kein Mischkonsum mit Alkohol erlaubt
- Führerscheinentzug bei Missbrauch oder Abhängigkeit möglich
- Ärztliche Gutachten nur bei konkretem Verdacht
Strafen & Ordnungswidrigkeiten
- Besitz über 25 g (öffentlich) bzw. 50 g (privat): Bußgeld oder Straftat
- Verkauf an Minderjährige: mind. 2 Jahre Freiheitsstrafe
- Missbrauch von Anbauvereinigungen: Widerruf der Erlaubnis möglich
- Frühere Straftaten für Mengen unterhalb der neuen Grenzen werden ab 2025 aus dem Bundeszentralregister gelöscht
Wann beginnt die Outdoor-Saison für Cannabis?
Die Freiluftsaison für den Cannabisanbau beginnt in der Regel Mitte bis Ende Mai, sobald die nächtlichen Temperaturen konstant über 10 °C liegen und kein Frost mehr droht. Ein früherer Start im Haus auf der Fensterbank oder unter einer kleinen Pflanzenlampe (Stichwort „Vorgezogene Keimung“) ist möglich – doch dazu später mehr.
Generell gilt:
- In Mitteleuropa (z. B. Deutschland, Österreich, Schweiz) ist der beste Zeitpunkt zum Aussetzen der Pflanzen etwa ab dem 15.–20. Mai (nach den Eisheiligen).
- Die Blütezeit beginnt abhängig von der Sorte, meist zwischen August und Oktober, und endet mit der Ernte im September bis Anfang November.

Die richtige Sorte für den Outdoor Grow auswählen
Nicht jede Cannabissorte eignet sich automatisch für den Freilandanbau. Als Anfänger solltest du auf robuste, wetterresistente und früh blühende Sorten setzen. Es gibt grundsätzlich zwei Varianten:
Autoflowering-Sorten (automatisch blühend)
- Autoflower-Sorten wie „Lowryder“, „Williams Wonder“
- Beginnen nach 3–5 Wochen von selbst mit der Blüte – unabhängig von Tageslänge
- Ideal für den Sommeranbau
- Sehr pflegeleicht und schnell (Lebenszyklus ca. 70–90 Tage)
- Weniger Ertrag als photoperiodische Sorten
- Perfekt für Anfänger: „Lowryder“, „Williams Wonder“
- Autosorten von Nirvana Autosorten von seedsman, Auto Zamaldelica von ACE Seeds Autosorten von Dutch Passion
Photoperiodische Sorten (tageslichtabhängig)
- Wechseln in die Blütephase abhängig von der Tageslichtdauer (meist ab August)
- Brauchen längere Wachstumszeit (bis zu 5 Monate)
- Ertragreicher, aber empfindlicher gegenüber Wetter, Schimmel & Schädlingen
- Für erfahrenere Grower besser geeignet
- Sugar Black Rose, Delicious Seeds Frisian Dew, Dutch Passion Serious 6 – Serious Seeds Passion#1, Dutch Passion Nepal Jam – ACE Seeds
Tipp für Einsteiger: Beginne mit einer Autoflower-Sorte wie „Lowryder“ oder „Williams Wonder“ – viele gute Anbieter wie z. B. zamnesia.com oder seedsman.com bieten diese an.
Was ist der Unterschied zwischen Autoflowering-Sorten und Photoperiodische Sorten?
Standortwahl – Wo pflanzt du dein Cannabis am besten?
Die richtige Lage entscheidet über Wachstum, Gesundheit und Ernteerfolg. Draußen ist dein größter Verbündeter: die Sonne.
Achte auf diese Bedingungen:
- Mindestens 6–8 Stunden direkte Sonne pro Tag (mehr = besser!)
- Windgeschützt, aber mit guter Luftzirkulation
- Möglichst unsichtbar für Nachbarn oder Passanten
- Kein nächtliches künstliches Licht (z. B. Straßenlaternen), da das die Blüte stören kann
- Schwer zugänglich für Tiere (Hasen, Katzen, Rehe …)
- Notfalls: Nutze große Töpfe (mind. 20 L) auf Terrasse oder Balkon
Profi-Tipp: Wenn du in deinem Garten nur wenig Sonnenlicht hast, kannst du auch mit reflektierenden weißen Flächen (z. B. Styroporplatten) oder mobilen Hochbeeten arbeiten.
Erde, Dünger & Topf: Die Basics der Outdoor-Vorbereitung
Ein häufiger Fehler ist es, einfach irgendeine Erde aus dem Baumarkt zu nehmen. Cannabis stellt klare Ansprüche an seine Umgebung. Hier die Basics:
Erde
- Keine Blumenerde mit Langzeitdünger
- Am besten: Bio-Baumarkt-Erde + Perlite (50/50)
- Alternativ: Plagron Lightmix oder Biobizz Light-Mix (erhältlich online)
- Gut durchlässig & locker Erde verwenden
- Kein Lehm-Boden/Erde! Staunässe vermeiden
Töpfe
- Mindestgröße: 20 Liter, besser 30–40 Liter
- Drainagelöcher sind Pflicht! (Staunässe vermeiden)
- Stofftöpfe („Fabric Pots“) ideal – verhindern Wurzelfäule
Dünger
Was für einen Dünger gibt es, welche unterschiede hat ein Dünger?
- Für Anfänger empfohlen: organischer Flüssigdünger wie Biobizz Grow/Bloom
- Kein chemischer Mineraldünger!
- Lieber unterdüngen als überdüngen
- Dünger nur verwenden, den wir auch aufnehmen dürfen, denke daran, du führst es deinem Körper zu.
Keimung & Anzucht – So bringst du deine Samen zum Leben
Die Keimung ist der Startpunkt deiner Pflanze – und einfacher, als viele denken.
Ihr könnt Anfang April, eventuell auch schon Ende März, mit der Aussaat beginnen.
Es ist aber auch möglich, später zu säen. In der Regel ist eine Aussaat bis Anfang Juni problemlos möglich. Später wird es je nach Sorte riskant, dass die Pflanzen zu spät in die Blüte gehen und somit nicht rechtzeitig fertig werden.
Du hast zwei Möglichkeiten:
Methode 1: Keimen in feuchtem Zewa
- Samen zwischen zwei feuchte (nicht nasse!) Küchenpapiere legen
- In eine kleine Dose oder Plastiktüte geben.
- An einen warmen, dunklen Ort stellen – z.B. Heizung (leicht an)
- Nach 24–72 Stunden sollte ein weißer Keim sichtbar sein.
Methode 2: Direkt in die Erde (z.B. Anzuchttopf)
- Samen ca. 1-2 cm tief in leicht feuchte Erde drücken
- Warm und hell stellen
- Keimung dauert etwas länger als Methode 1 (bis zu 5 Tage)
Tipp: Sobald die Keimwurzel sichtbar ist, in einen kleinen Topf mit Anzuchterde umsetzen und auf die Fensterbank stellen – oder direkt draußen im Topf lassen, wenn es warm genug ist.
Detaillierte Anleitung für die Aussaat:
Für die Aussaat von Cannabis gibt es unterschiedlichste Herangehensweisen.
Es ist nicht kompliziert und im Grunde genommen ähnlich wie bei der Aussaat von Tomaten.
Im Folgenden wird eine einfache Vorgehensweise beschrieben, die wenig Fehlerpotenzial bietet.
- Nehmt für die Aussaat einen eigenen kleinen Topf oder einen ausgespülten Joghurtbecher mit einem Loch im Boden für jeden Samen.
- Füllt die Becher mit Anzuchterde und drückt diese leicht an.
- Anschließend befeuchtet ihr die Anzuchterde. Sollte die Erde sehr ausgetrocknet sein und kein Wasser aufnehmen können, stellt ihr die Becher auf einen Untersetzer und gebt einen Schwung Wasser in die Becher.
- Lasst das Ganze eine Weile ruhen und „ziehen” und gießt anschließend das überschüssige Wasser ab, nachdem sich die Erde vollgesaugt hat.
- Die Erde sollte am Ende gut feucht sein, aber nicht „tropfnass”.
Als Richtwert hilft eventuell: Es darf kein Wasser mehr ablaufen, wenn man den Becher kippt. - Nun die Samen oben aufgeben und mit wenig feuchter Erde bedecken.
- Die Becher auf einen Untersetzer oder einen Teller stellen und an einen warmen (als Richtwert: nicht über 30 °C) und hellen Ort aufstellen,
zum Beispiel: auf das Fensterbrett. Um zu vermeiden, dass die Töpfe austrocknen, kann man sie auch in ein kleines Minigewächshaus stellen. - Nun das Saatgut nicht anfassen! Nicht die Erde anfassen! Das schadet und stört den Keimprozess.
- Den Deckel des Gewächshauses ab und zu anzuheben und hineinzuschauen, ob nichts austrocknet, ist jedoch in Ordnung.
Nach 3–9 Tagen sollten die ersten Samen keimen.
Damit sie möglichst viel Licht bekommen und einige Tage Zeit haben, um ein erstes Wurzelwerk zu bilden, sollten sie jetzt an einen geeigneten Ort gestellt werden.

Bei den sogenannten „Auto“-Sorten ist Folgendes wichtig:
Autoflowering-Sorten wechseln nach einer bestimmten Zeit (ungefähr vier Wochen) selbstständig von der Wachstums- in die Blühphase.
Daher ist der Zeitpunkt der Aussaat besonders wichtig:
- Der frühestmögliche Zeitpunkt hierfür ist Anfang April.
- Der Zeitpunkt der Aussaat beeinflusst den Erntezeitpunkt direkt, da Autoflowers einen vorherbestimmten Zeitrahmen von der Keimung bis zur Ernte durchlaufen. Dieser liegt bei etwas über drei Monaten.
- Es ist daher ratsam, den Zeitplan für die Ernte im Voraus zu planen, um sicherzustellen, dass dieser mit den persönlichen Zeitplänen übereinstimmt.
- Ein möglicher Ansatz ist auch die versetzte Aussaat im April, Mai und Juni, jeweils 1–2 Samen, je nach erlaubter Pflanzenmenge. So erntet man 3–4 Monate später jeden Monat 1–2 Pflanzen und erwischt hoffentlich ein gutes, trockenes Zeitfenster für die Blüte.
- Die ersten Keimblätter sind rund und haben noch keine Zacken.
- Sobald sich das zweite Paar adulter, zackiger Blätter bildet, kannst du die Pflanzen in größere Töpfe setzen und weiter vorziehen oder mit Schneckenschutz ins Freie setzen, sofern das Wetter mitspielt.
Wachstumsphase – Die Basis für starke Pflanzen
Nach der erfolgreichen Keimung beginnt die sogenannte Vegetationsphase (Wachstumsphase). Deine Pflanze will jetzt nur eins: grün werden und groß! In dieser Phase entwickelt sie Blätter, Zweige und das Wurzelsystem.
Darauf kommt es jetzt an:
- Sonne satt: 6–10 Stunden Sonne täglich sind Pflicht. Licht ist der Motor deiner Pflanze.
- Nicht zu früh rausstellen: Erst ab 10 °C Nachttemperatur, besser 12–15 °C konstant.
- Windhärtung: Stell deine Pflanze nicht sofort komplett in den Wind, sondern gewöhne sie langsam an die Außenluft („abhärten“).
- Umtopfen: Wenn du drinnen vorgezogen hast, topfe deine Pflanze in einen größeren Topf um, sobald die Wurzeln unten rauswachsen.
Dauer der Wachstumsphase:
- Bei Autoflowering-Sorten nur ca. 3–4 Wochen.
- Bei photoperiodischen Sorten deutlich länger, oft 8–10 Wochen.
Auspflanzzeit
In den gemäßigten Regionen Deutschlands ist es gegen Mitte bis Ende April schon möglich, die Pflanzen in ihre endgültigen Töpfe oder direkt in den Garten zu setzen. Wenn man sich unsicher ist oder in einer kühleren Region wohnt, kann man bis Anfang/Mitte Mai warten. Dabei sollte man die Pflanzen aber nicht in zu kleinen Töpfen halten, sondern sie entsprechend ihrer Größe öfter mal umtopfen. Tagsüber kann man sie ins Freie stellen, bei Frostwarnung sollte man sie jedoch hereinholen.
Hinweis: Keine Sorge, einige wenige Minusgrade über Nacht verkraften die Pflanzen in der Regel recht gut.
Wie geht man nun beim Auspflanzen vor?
- Die Kübel mit ausreichend Erde füllen und je nach Größe eine bis zwei Handvoll organischen Dünger untermischen.
- Organischer Dünger ist meist im Baumarkt erhältlich.
- Am besten bewährt haben sich „Hühnermistpellets” (auch „HMP” abgekürzt).
Es gehen aber auch Rinderdung, Pferdedung und viele andere im Baumarkt erhältliche Dünger für Obst- und Gemüsepflanzen. - Den Dünger gut mit dem Substrat im Kübel vermischen.
- Den Kübel jedoch noch nicht komplett bis oben hin mit Substrat füllen.
- In der Mitte ein Loch formen, etwas von der Erde ohne den eingemischten Dünger hineingeben und in diese Kuhle die Pflanze einsetzen.
- Die Pflanze kann ruhig so tief eingesetzt werden, wie gewünscht, und mit restlicher Erde ohne Dünger aufgefüllt werden.
- Den bisherigen Anzuchttopf kann man als „Gießtopf” in den Kübel setzen oder einen Schneckenschutzring anlegen, um diesen ebenfalls zum Gießen zu nutzen.
- Wenn die Pflanze direkt in den Gartenboden gesetzt wird, reicht es, den Boden mit einem Spaten zu lockern und zwei Handvoll Dünger in die Erde einzuarbeiten.
- Anschließend die Pflanze wie oben beschrieben einsetzen.
Empfehlung: Es ist sehr empfehlenswert, für die nächsten Wochen einen Schneckenkragen um die Pflanze zu setzen.
- In beiden Fällen sollten die Pflanzen umsichtig angegossen werden. Idealerweise sollte die Pflanze nicht nass werden, wenn die Sonne scheint, da es sonst zu Verbrennungen an den Blättern kommen kann.
- Generell sollte beim Gießen Feuchtigkeit an der Pflanze vermieden werden.
- Der Abstand der Pflanzen zueinander sollte recht großzügig gewählt werden: Ein Meter, besser zwei Meter, sind bei nicht automatischen Pflanzen sinnvoll.
Ein wichtiger Hinweis zu Autoflowering-Sorten
Autoflowering-Sorten tendieren dazu, eher kompakt in Höhe und Breite zu bleiben. Dennoch empfiehlt es sich, einen Mindestabstand von einem Meter zu wahren. Informiere dich am besten vorab über die zu erwartende Endgröße der von dir ausgewählten Sorte. Autoflowers eignen sich hervorragend für die Kultivierung in Kübeln. Es ist möglich und mitunter auch sinnvoll, sie direkt im Kübel keimen zu lassen. Dabei kannst du dich an der Anleitung orientieren.
Wenn du dich dennoch entscheidest, Autoflower-Sorten vorzuziehen, beschränke diese Vorzuchtphase auf maximal 14 Tage. Verwende dabei einen Topf mit mindestens 1 Liter Volumen und verpflanze die Pflanzen spätestens nach den erwähnten 14 Tagen in einen endgültigen Topf mit mindestens 11 Litern Volumen.
Andernfalls besteht das Risiko, dass die Pflanzen vorzeitig in die Blühphase übergehen und sehr klein bleiben, was zu einem geringen Ertrag führt.
Da „Autoflower“-Sorten leider empfindlich auf Feuchtigkeit in den Blüten reagieren und schnell schimmeln, ist ein luftiger, geschützter Standort mit direktem Sonnenlicht ideal. Autoflower-Sorten sind wie gemacht für den Balkongärtner.
Wichtig: Zu eng gesetzte Pflanzen verhalten sich wie Faserhanf und schießen geradewegs in die Höhe, mit wenigen Blättern und Blüten.
Das ist nicht das, was man bei Konsumhanf erreichen möchte.
Gießen & Düngen – aber richtig!
Gießen
Cannabis mag keine nassen Füße – und auch keine Trockenheit. Achte auf:
- Fingerprobe: Erde 2–3 cm tief trocken? Dann gießen.
- Vollständig, aber selten: Gieße lieber kräftig, bis Wasser unten rausläuft – dann 2–3 Tage gar nicht.
- Regen beachten: Bei Dauerregen Topfpflanzen unterstellen oder abdecken.
- Keine Staunässe: Topf braucht Abflusslöcher, notfalls Drainage mit Blähton anlegen.
Düngen
In der Outdoor-Saison kannst du mit organischem Dünger viel falsch – aber auch viel richtig – machen.
- In den ersten 2 Wochen nicht düngen, nur Wasser.
- Danach kannst du mit einem organischen Wachstumsdünger starten (z. B. Biobizz Grow).
- Ab der Blüte (siehe nächstes Kapitel) dann auf Blütendünger umstellen (z. B. Biobizz Bloom).
- Nie überdüngen! Weniger ist mehr – bei Mangel kannst du nachlegen, zu viel schadet sofort.
Tipp: Gieße den Dünger immer in feuchte Erde – nie in staubtrockene!
Weniger Dünger ist mehr: Wichtige Informationen dazu
Zwar wird der Ertrag am Anfang eventuell nicht das letzte Gramm aus der Pflanze kitzeln, dafür wird sie aber rechtzeitig fertig.
- Mit zunehmender Erfahrung und Sicherheit im Umgang mit Hanf entwickelt man auch ein Gespür dafür, ob, wann und vor allem bis wann man noch nachdüngen sollte.
- Wenn die Pflanze in der Blüte überdüngt wird, ist auch die Schimmelgefahr höher als bei einer „unterdüngten” Pflanze.
- Bei längeren Trockenperioden im Sommer ist es natürlich notwendig, regelmäßig mit Regen- oder Leitungswasser zu gießen. Der Anbau von Hanf im Freien ist mit dem Anbau von Tomaten vergleichbar. Die Bedürfnisse sind recht ähnlich.
- Man sollte nicht zu oft gießen, da Hanf keine Sumpfpflanze ist. Wenn gegossen wird, sollte man jedoch großzügiger sein, damit der gesamte Topf durchfeuchtet wird.
- Wenn direkt in den Gartenboden gepflanzt wurde, ist nach der Anwachsphase eigentlich kein regelmäßiges Gießen mehr notwendig, sondern nur während längerer Trockenphasen.
- Auf dem Balkon ist es ratsam, unter die Kübel relativ hohe Untersetzer zu stellen, damit die Pflanzen ausreichend mit Wasser versorgt werden können und man sich nicht ärgert, dass man ewig neben der Pflanze stehen muss und immer nur schluckweise gießen kann.
Blütephase – Jetzt geht’s richtig los
Irgendwann stellt deine Pflanze von Wachstum auf Fortpflanzung um – die Blüte beginnt. Die genaue Zeit hängt von der Sorte ab:
- Autoflower: Nach 3–5 Wochen automatisch
- Photoperiodisch: Wenn die Tage kürzer werden (Ende Juli bis Mitte August)
Was passiert jetzt?
- Die Pflanze bildet Blütenhaare (Stigmen) aus – zunächst weiß.
- Es entsteht ein harziges, stark riechendes Blütendach.
- Jetzt sind Stickstoffdünger zu viel – Umstieg auf Phosphor + Kalium.
- Ab jetzt aufpassen: Schimmelgefahr!
Dauer der Blüte:
- Autoflower: ca. 4–5 Wochen
- Photoperiodisch: 6–10 Wochen
Informationen zu Saatgut
Wenn ihr reguläres Saatgut gekauft habt und kein feminisiertes, müsst ihr bei Beginn der Blüte auf die Blüten achten, sofern ihr keine Samen haben möchtet. Konsumiert werden die weiblichen Blüten. Samen in den Blüten würden den Genuss schmälern. Wenn ihr jedoch selbst vermehrt, müsst ihr in den nächsten Jahren kein Saatgut mehr kaufen.
Wenn ihr keine neuen Samen möchtet, ist es wichtig, die männlichen Pflanzen zu entfernen.
Weibliche Blüte
Bei automatischen Sorten ist es wichtig, für eine gute Durchlüftung der Blüten zu sorgen und Feuchtigkeit in den Blüten sowie zu hohe Luftfeuchtigkeit zu vermeiden.
Das gilt auch für feminisierte Sorten oder weibliche Pflanzen aus Stecklingen vom Anbauverein. Es ist wichtig, Feuchtigkeit in den Blüten zu vermeiden, auf Schimmel zu kontrollieren und auf „Bananen” (Innere Triebe) in den Blüten zu achten und diese umgehend zu entfernen, sobald sie erscheinen.
Bananen sind kleine, einzeln stehende, fehlgebildete männliche Blüten an einer weiblichen Pflanze. Du kannst diese auch bestäuben. Das Saatgut tendiert ebenfalls dazu, zwittrige Blüten zu bilden. Gerade bei Sorten mit US-Anteil ist auf Bananen zu achten.
Schutz vor Schimmel, Ungeziefer & Katastrophen
Wie bereits erwähnt, ist neben dem Achten auf männliche Blüten auch auf Schimmel zu achten:
Wenn möglich, sollte man die Pflanzen vor Regen schützen, insbesondere im späteren Verlauf der Blüte.
Wichtig dabei ist, dass weiterhin ein guter Durchzug durch die Blüten gewährleistet ist, damit sich kein Tau oder Morgenfeuchtigkeit in den Blüten festsetzen kann und diese durch Wind und direkte Sonneneinstrahlung schnell abtrocknen können.
Outdoor bedeutet: Deine Pflanzen sind der Natur ausgeliefert. Aber du kannst viel tun, um sie zu schützen:
Feuchtigkeit & Schimmel
- Nie gießen am Abend!
- Keine stehende Nässe auf Blättern/Blüten
- Gut durchlüften: Topfpflanzen umstellen, Luftstrom optimieren
- Regenschutz bauen (z. B. mit Folientunnel)
Tiere
- Schnecken: Kupferband, Schneckenkorn, Kaffeesatz
- Katzen: Gitter, Zitrusschalen
- Rehe/Hasen: Maschendraht oder Zäune
Schädlinge
- Blattläuse, Thripse, Spinnmilben: Neemöl, Kaliseifenlösung, natürliche Feinde wie Marienkäfer
- Befall regelmäßig kontrollieren (unter den Blättern!)
Neben Schimmel gilt es auch, Mehltau im Auge zu behalten, der zwar zunehmend häufiger, aber in der Regel doch recht selten vorkommt.
Abgesehen von Schnecken, die in der Jungphase den Pflanzen gefährlich werden können, gibt es normalerweise keine Schädlinge, die euren Pflanzen auf dem Balkon oder im Garten nennenswerte Schäden zufügen könnten.
Erntezeit – Wann ist es so weit?
Der häufigste Anfängerfehler ist: zu früh ernten!
Achte auf diese Anzeichen:
- Die weißen Blütenhärchen (Stigmen) werden braun/orange
- Die Blüten schwellen sichtbar an
- Ein starker Geruch entwickelt sich
- Die Trichome (Harzkristalle) verfärben sich von klar zu milchig → bernsteinfarben
Optimal:
- 70 % milchige Trichome = starkes High
- 30 % bernsteinfarbene Trichome = entspannender Effekt
→ Mit einer Lupenlupe oder USB-Mikroskop (z. B. 60–120x Vergrößerung) kannst du das gut erkennen.
Ernte & Trocknung – Jetzt bloß nichts falsch machen
Ernte
- Am besten morgens schneiden, wenn es noch kühl ist.
- Pflanze kopfüber aufhängen oder einzelne Äste abschneiden.
- Große Blätter vorher entfernen („Großblatttrimm“)
Trocknen
- Dunkel, gut belüftet, 18–22 °C, 50–60 % Luftfeuchtigkeit
- Kein Heizlüfter oder Föhn!
- Nicht in der Sonne oder im Backofen trocknen!
- Dauer: ca. 7–14 Tage, je nach Dicke der Blüten
Anzeichen, dass es fertig ist:
- Stängel knacken beim Biegen, Blüten sind knusprig trocken
Curing – Das „Reifen“ für besten Geschmack
Nach dem Trocknen beginnt die sogenannte Fermentierung (engl. „curing“):
- Blüten in saubere Einmachgläser (Weck oder Mason) füllen (nicht pressen!)
- Gläser täglich 1–2x öffnen, um frische Luft hereinzulassen
- Nach 2–3 Wochen ist das Aroma deutlich besser
- Optimal: 4–8 Wochen Reifung
→ Dadurch wird dein Weed weicher, aromatischer und stärker.
Bonus-Tipps für Anfänger
- Starte klein: 1–3 Pflanzen reichen völlig zum Üben.
- Schreibe dir alles auf: Wetter, Gießtage, Düngemengen.
- Sei diskret: Erzähl nicht jedem Nachbarn von deinem Grow.
- Geduld ist der Schlüssel – Cannabis wächst nicht in drei Wochen.
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