Hauswurz

Die Hauswurz, auch bekannt unter den Namen Dachwurz, Steinrose oder…

Die Hauswurz, auch bekannt unter den Namen Dachwurz, Steinrose oder Donnerwurz, gehört zur Gattung Sempervivum innerhalb der Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae). Diese faszinierenden Sukkulenten sind in Europa weit verbreitet, besonders in Gebirgsregionen wie den Alpen, dem Kaukasus und den Karpaten. Sie gelten als außergewöhnlich robust und anpassungsfähig, sind in der Lage, in extremen Bedingungen wie auf steinigen Hängen oder Dächern zu gedeihen.

Herkunft und Geschichte

Die Hauswurz hat eine lange Historie in der europäischen Volkskultur. In der Antike glaubte man, dass das Pflanzen von Hauswurz auf Dächern ein Schutz vor Blitzeinschlägen und Unheil biete. Von den Alpen bis hin zu den Bergregionen des Mittelmeerraums sind verschiedene Arten der Hauswurz heimisch. Der botanische Name Sempervivum bedeutet „immer lebend“, was auf die erstaunliche Lebensdauer dieser Pflanzen hinweist.

Botanische Merkmale

Sempervivum-Arten bilden dichte Rosetten aus fleischigen, zum Teil behaarten Blättern. Diese Rosetten wachsen kompakt und sind meist immergrün. Die Pflanze erreicht eine Höhe von bis zu 20 Zentimetern. Die Blüten stehen an aufrechten Stielen und zeigen eine reiche Farbpalette von rosa, gelb bis purpur. Nach der Blüte stirbt die Mutterrosette ab, jedoch entwickeln sich aus den Tochterrosetten schnell neue Pflanzen.

Standort und Boden

Hauswurz benötigt einen vollsonnigen Standort sowie einen gut durchlässigen Boden. Ideal sind steinige, sandige oder kiesige Substrate mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 7,5. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, da sie die Wurzeln schnell schädigen kann. Eine Kies- oder Sandschicht im Boden unterstützt die Drainage zusätzlich.

Pflegepraktiken

Die Pflege der Hauswurz ist unkompliziert. Gießen ist nur in sehr trockenen Perioden notwendig. Düngen ist kaum erforderlich, einmal im Frühjahr kann ein wenig Kakteenerde als Nährstofflieferant genügen. Ein Rückschnitt ist nicht notwendig; welkes Material kann behutsam abgezogen werden. Wichtig ist, Winternässe zu vermeiden, um die Pflanze vor Wurzelfäule zu schützen.

Krankheiten und Schädlinge

Hauswurz ist weitgehend resistent gegen Schädlinge und Krankheiten. Besonders Schnecken meiden die ledrigen Blätter. Gelegentlich können Blattläuse auftreten, die leicht durch Abbrausen entfernt werden können. Bei Befall durch den Dickmaulrüssler, dessen Larven an den Wurzeln fressen, kann der Einsatz von Nematoden helfen.

Vermehrung

Die Vermehrung von Sempervivum erfolgt am effektivsten durch die Trennung der Tochterrosetten, die sich leicht bewurzeln. Auch die Aussaat ist möglich, jedoch aufwendiger. Samen sollten im Frühjahr auf sandiges Substrat ausgesät und nur dünn mit Erde bedeckt werden, da sie Licht zum Keimen benötigen.

Verwendung im Garten

Mit ihrer Fähigkeit, in kargen Böden zu wachsen, sind Hauswurzen besonders geeignet für Steingärten, Trockenmauern und sogar als Dachbegrünung. Sie lassen sich wunderbar mit anderen Steingartenpflanzen wie Sedum und Saxifraga kombinieren. Auch in Gefäßen kommen die kompakten Rosetten gut zur Geltung und können auf kleine Balkons oder Terrassen gestellt werden, wo sie wenig Pflege benötigen.

Hinweis: Aufgrund ihrer wenig ausgeprägten Wurzeln sind Hauswurzen anfällig für Staunässe. Bei der Pflanzung sollte eine gute Drainage gewährleistet sein.

Interessante Fakten

Ein bemerkenswertes Merkmal der Hauswurz ist ihre Fähigkeit, farblich auf Umweltbedingungen zu reagieren. Im Frühjahr sind die Blattrosetten oft reich an Rot- und Bronzetönen, die im Sommer verblassen und im Herbst wieder intensiver werden. Besondere Höhenlagen fördern dabei die Farbgebung.

Häufige Fragen

Welche Pflanzen sind geeignete Begleiter für Hauswurz?

Aufgrund ähnlicher Standortanforderungen sind niedere Sedum-Arten und Steinbrech ideale Partner. Auch andere Sempervivum-Arten lassen sich wunderbar kombinieren.

Wie kann Hauswurz als Hausmittel genutzt werden?

Der Saft der Hauswurz weist entzündungshemmende Eigenschaften auf und kann ähnlich wie Aloe Vera zur Linderung bei Hautirritationen verwendet werden.

Wie schnell wächst Hauswurz?

Hauswurz weist ein langsames Wachstum auf, kann jedoch unter günstigen Bedingungen durch die Bildung von Tochterrosetten schnell neue Pflanzen bilden.

Wie kann man Hauswurz vermehren?

Am einfachsten durch das Abtrennen und Einpflanzen der Tochterrosetten. Alternativ ist auch die Aussaat von Samen möglich.

Was tun bei Befall durch Schädlinge?

Eine regelmäßige Stärkung der Pflanzen und das Abbrausen bei Befall können helfen. Natürliche Schädlingsbekämpfer wie Nematoden werden bei Wurzelproblemen empfohlen.

Wie überwintert man Hauswurz am besten?

Hauswurz ist winterhart, sollte im Topf jedoch vor Winternässe geschützt werden. Ein überdachter Standort kann dies unterstützen.

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