Geißblatt

Das Geißblatt, botanisch als Lonicera bekannt, ist eine vielfältige Pflanzengattung…

Das Geißblatt, botanisch als Lonicera bekannt, ist eine vielfältige Pflanzengattung innerhalb der Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae). Mit über 158 Arten ist es in den gemäßigten Breiten von Nordamerika, Eurasien und Nordafrika heimisch. Die verschiedenen Arten des Geißblatts sind sowohl als winterharte Kletterpflanzen als auch als Sträucher bekannt und besonders beliebt durch ihre duftenden Blüten und das attraktive Laub, das in vielen Gärten verwendet wird. Typische Arten umfassen das wohlriechende Waldgeißblatt (Lonicera periclymenum), das Japanische Geißblatt (Lonicera japonica) und das Immergrüne Geißblatt (Lonicera sempervirens).

Herkunft und Geschichte des Geißblattes

Das Geißblatt hat eine lange Geschichte, die sich um die Verwendung als Zierpflanze und seine Invasionseigenschaften dreht. Ursprünglich in Nordamerika und Eurasien heimisch, hat es sich durch seine schnell wachsende Natur und Anziehungskraft für Gärtner weltweit verbreitet. Besonders das Japanische Geißblatt hat sich als invasiv in vielen Teilen Nordamerikas, Europas und anderen Teilen der Welt erwiesen.

Botanische Merkmale

Die meisten Geißblätter sind windende Kletterpflanzen. Einige wenige Arten wachsen als Sträucher. Die Blätter sind meist oval, einfach und mit einer Länge von 1 bis 10 Zentimetern. Die sommergrünen Arten verlieren im Winter ihre Blätter, während einige immergrüne Vertreter ganzjährig dekoratives Laub zeigen.

  • Blüten: Die Blüten des Geißblattes sind häufig bilateral symmetrisch und verströmen einen süßen Duft. Sie bilden sich in Blütenständen und locken viele Insekten an, darunter auch Schmetterlinge und Hummeln.
  • Früchte: Nach der Blüte entwickeln sich die meist roten, blauen oder schwarzen Beeren. Obwohl sie für den Menschen nicht essbar sind, dienen sie als wichtige Nahrungsquelle für Vögel.

Standort und Bodenanforderungen

Geißblätter bevorzugen Standorte mit leichtem bis halbschattigem Licht. Der Boden sollte gut durchlässig und humusreich sein. Ein ’schattiger Fuß‘ kann durch eine Vorauspflanzung mit Bodendeckern oder durch eine Mulchschicht erreicht werden. Staunässe ist besonders zu vermeiden, da sie den Wurzeln schadet.

Ein halbschattiger Standort sorgt für optimales Wachstum und eine reiche Blütenpracht des Geißblattes.

Pflege und Bewässerung

Nach der Pflanzung benötigt das Geißblatt wenig Pflege. Es sollte bedarfsorientiert gegossen werden, wobei darauf zu achten ist, dass der Boden zwischen den Wassergaben abtrocknet. Eine einmal wöchentliche Wassergabe von 5 bis 10 Litern ist bei trockenen Bedingungen ausreichend.

  • Düngung: Im März oder April sollte mit einem organischen Dünger gedüngt werden, um die Humusbildung zu fördern. Die letzte Düngung sollte im Juli erfolgen.
  • Schnitt: Ein regelmäßiger Rückschnitt fördert die Verzweigung und hält das Geißblatt gesund. Alte und abgestorbene Zweige sollten entfernt werden, um Platz für neue Triebe zu schaffen.

Krankheiten und Schädlinge

Geißblätter sind relativ resistent gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Blattläuse können gelegentlich auftreten, stellen aber selten ein ernstes Problem dar. Bei zu feuchten Bedingungen kann Mehltau vorkommen, der jedoch meist kein aktives Eingreifen erfordert.

Vermehrung

Geißblatt lässt sich leicht durch Stecklinge vermehren. Im Frühjahr können leicht verholzte Triebe in lockere Erde gesteckt werden, wo sie nach ein paar Wochen Wurzeln bilden. Dies ist eine praktische Methode, um neue Pflanzen zu kultivieren und bestehende Bestände zu erweitern.

Verwendung im Garten

Geißblätter sind ausgezeichnete Pflanzen für die Begrünung von Fassaden und Pergolen. Durch ihre dichte Blatt- und Blütenmasse bieten sie nicht nur Sichtschutz, sondern sind auch ein Magnet für Bestäuber. Sie lassen sich gut mit anderen Kletterpflanzen kombinieren und passen in formale als auch in naturbelassene Gärten.

Der richtige Standort und die passende Pflege können aus deinem Garten ein echtes Paradies für Geißblatt machen!

Interessante Fakten

Der botanische Name ‚Lonicera‘ ehrt Adam Lonicer, einen Renaissance-Botaniker, der maßgeblich zur Verbreitung des Wissens über diese schöne Pflanze beitrug.

Häufig gestellte Fragen

  • Ist eine Kletterhilfe notwendig? Ja, zur Unterstützung beim Klettern und Ranken wird eine geeignete Kletterhilfe wie ein Spalier oder Draht empfohlen.
  • Sind die Beeren essbar? Fast keine Geißblatt-Arten haben essbare Früchte, viele sind leicht giftig und sollten von Menschen nicht verzehrt werden.
  • Wie lange dauert es bis zur ersten Blüte? Geißblatt kann bereits im ersten Jahr nach der Pflanzung blühen, besonders stark ab dem dritten Jahr.
  • Können Geißblätter in Töpfen gezogen werden? Ja, sie benötigen dann jedoch einen sehr großen Topf und eine ausreichende Wasserversorgung.
  • Wie wird Geißblatt am besten gedüngt? Am besten mit einem Langzeitdünger, der im Frühjahr ausgebracht wird.
  • Warum verliert mein Geißblatt im Winter alle Blätter? Das ist typisch für sommergrüne Arten, die im Winter ihr Laub abwerfen.

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