Wenn Du einen Garten besitzt, kennst Du das Problem: In trockenen Sommermonaten wird viel Wasser benötigt, um Pflanzen gesund zu halten. Das ständige Gießen mit Leitungswasser kann nicht nur teuer werden, sondern ist auch ökologisch fragwürdig. Ein selbst gebohrter Gartenbrunnen bietet hier eine nachhaltige Lösung. Du kannst kostenloses Grundwasser nutzen und bist unabhängig von steigenden Wasserpreisen.
Aber wie funktioniert das Brunnenbohren überhaupt? Welche Materialien brauchst Du? Und worauf musst Du achten, damit Du nicht nur erfolgreich, sondern auch sicher bohrst? In diesem Artikel zeige ich Dir Schritt für Schritt, wie Du Deinen eigenen Gartenbrunnen selbst bohrst – ganz ohne schweres Gerät, mit einfachen Mitteln und etwas Geduld.
Die richtige Vorbereitung: Ohne sie geht nichts
Bevor Du mit dem Bohren beginnst, ist eine gründliche Planung entscheidend. Du solltest Dir zunächst sicher sein, dass Grundwasser auf Deinem Grundstück erreichbar ist. In vielen Regionen Deutschlands liegt es zwischen 6 und 15 Metern Tiefe. Du kannst dazu bei Deiner Gemeinde oder einem örtlichen Brunnenbauer nachfragen.
Sobald Du weißt, dass sich ein Brunnen lohnt, brauchst Du eine Genehmigung. In einigen Bundesländern ist das Brunnenbohren genehmigungspflichtig, in anderen reicht eine Anzeige. Informiere Dich vorab bei der zuständigen Wasserbehörde, um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein.
Materialübersicht: Was Du brauchst, um zu starten
Der Bau eines einfachen Rammbrunnens oder Spülbrunnens lässt sich mit überschaubarem Material realisieren. Die wichtigsten Bestandteile sind:
Ein selbstgebautes Bohrgestänge, bestehend aus stabilen Kunststoffrohren mit Gewinde
Eine Bohrlanze mit Hufeisen-Bohrkopf
Eine leistungsstarke Wasserpumpe (mindestens 1.000 Liter/min)
Eine Grube zur Aufnahme des Bohrschlamms
Filterkies zur Stabilisierung des Bohrlochs
Brunnenrohre mit Filtereinsätzen
Diese Materialien bekommst Du entweder im Baumarkt oder online im Brunnenbauzubehör. Wenn Du die Bohrlanze selbst bauen willst, brauchst Du handwerkliches Geschick – aber das spart viel Geld.
Der erste Schritt: Grube ausheben und Bohrplatz vorbereiten
Bevor Du mit dem eigentlichen Bohren beginnst, musst Du eine Grube von etwa einem Meter Tiefe, Breite und Länge ausheben. Diese Grube dient später als Auffangbecken für den Bohrschlamm. Außerdem ist sie der Ausgangspunkt für das Spülwasser, das durch die Bohrlanze gepumpt wird.
Die Grube sollte stabil sein und nicht sofort wieder einfallen. Du kannst ihre Wände mit Holz oder anderen festen Materialien abstützen. Danach füllst Du sie mit klarem Wasser, das als Spülmittel für den Bohrprozess dient.
Die Bohrlanze einsetzen: So funktioniert das Spülverfahren
Die Bohrlanze besteht im Kern aus einem Bohrkopf, einem angeschraubten Rohrgestänge, einem Griff und einem C-Schlauchanschluss. Über den C-Anschluss wird das Wasser aus der Pumpe in die Lanze gedrückt und durch den Bohrkopf nach unten gespült. Dabei löst das Wasser das Erdreich auf und transportiert es nach oben in die vorbereitete Grube.
Du setzt die Lanze an der gewünschten Stelle senkrecht auf den Boden und schaltest die Pumpe ein. Dabei drehst Du die Lanze leicht im Uhrzeigersinn – so arbeitet sich der Bohrkopf langsam in die Tiefe. Anfangs kann das etwas mühsam sein, besonders bei festem Mutterboden, aber nach und nach wird es leichter.
Sobald Du etwa einen Meter tief gebohrt hast, schraubst Du den Griff ab und fügst ein weiteres Rohrsegment hinzu. Dieser Vorgang wiederholt sich mit jedem Meter – Du arbeitest Dich also Stück für Stück in die Tiefe.
Wichtiger Hinweis: Die Erdschichten beobachten
Während des Bohrens ist es wichtig, die geförderte Erde genau zu beobachten. So erkennst Du, wann Du die richtige Schicht für Deinen Brunnen erreicht hast. Idealerweise solltest Du auf eine Kiesschicht mit kleinen Gesteins- und Kohleanteilen stoßen – ein gutes Zeichen für Wasser führendes Erdreich.
Ein erfahrener Brunnenbauer sagte einmal:
„Wenn Du auf eine Tonschicht stößt, ist Schluss – sonst riskierst Du, das Grundwasser zu verlieren.“
Diese Tonschicht bildet eine natürliche Sperre für das darüberliegende Grundwasser. Bohrst Du sie durch, kann es passieren, dass das Wasser tiefer sackt und der Brunnen versandet oder trocken bleibt.
Das Bohrloch sichern: Filterkies und Brunnenrohr
Sobald die gewünschte Tiefe erreicht ist, ziehst Du das Bohrgestänge möglichst schnell heraus. Der Boden kann sich rasch wieder setzen, deshalb solltest Du zügig arbeiten. Am besten funktioniert es, wenn Du immer zwei Rohrsegmente gleichzeitig abschraubst.
Danach wird das vorbereitete Brunnenrohr mit Filtereinsätzen so tief wie möglich in das Bohrloch eingesetzt. Es sollte möglichst exakt bis zur Kiesschicht reichen, damit das Wasser gut gefiltert wird und keine feinen Partikel ins Rohr gelangen.
Anschließend füllst Du von oben Filterkies ein. Dieser stabilisiert das Bohrloch, verbessert die Wasserqualität und verhindert ein Einsacken des Erdreichs.
Spülwasser abpumpen und Klarheit schaffen
Nach dem Einsetzen des Brunnenrohrs befindet sich meist noch stark getrübtes Spülwasser im Loch. Dieses pumpst Du mit einer Klarwasserpumpe ab – am besten so lange, bis das Wasser weitgehend klar ist. Das kann einige Minuten dauern, aber es lohnt sich. Denn je sauberer das Wasser, desto geringer der Verschleiß Deiner späteren Gartenpumpe.
Tipp: Lass das Wasser ruhig über Nacht weiterlaufen, um Restpartikel auszuspülen. Du wirst am nächsten Morgen sehen, wie klar das Wasser bereits ist.
Die Technik macht den Unterschied: Die richtige Pumpe
Um das Wasser beim Spülen und später beim Betrieb Deines Brunnens zuverlässig zu fördern, brauchst Du eine starke Pumpe. Für das Bohren empfiehlt sich eine Kreiselpumpe mit über 1.000 Litern Fördermenge pro Minute. Für den späteren Einsatz als Gartenpumpe reicht meist ein Modell mit 3.000 bis 5.000 Litern pro Stunde aus – abhängig von der Gartengröße.
Wichtig ist, dass die Pumpe selbstansaugend ist und mit dem Brunnenrohr kompatibel. Bei Unsicherheiten hilft eine Beratung im Fachhandel oder bei einem Gartenexperten.
Auf diese Fehler solltest Du achten
Gerade beim ersten Brunnenbau können typische Fehler auftreten. Hier ein paar Dinge, die Du vermeiden solltest:
Tonschicht durchbohren → Risiko des Wasserverlusts
Bohrloch nicht richtig ausspülen → verschmutztes Wasser
Zu langsam beim Herausziehen → Setzung des Bohrlochs
Kein Filterkies → erhöhte Sandbelastung im Wasser
Zu schwache Pumpe → ineffizientes Spülen und Fördern
Wenn Du diese Punkte beachtest, hast Du gute Chancen, einen funktionierenden und langlebigen Gartenbrunnen zu erstellen.
Was kostet ein selbst gebohrter Brunnen?
Die Kosten sind abhängig von der Tiefe und den eingesetzten Materialien. Im Schnitt kannst Du für einen selbstgebauten Gartenbrunnen mit folgenden Ausgaben rechnen:
Rohre & Zubehör: ca. 100–150 €
Wasserpumpe: ca. 80–200 €
Filterkies & Verbrauchsmaterialien: ca. 50 €
Optional: Werkzeug, Adapter, Schläuche
Insgesamt liegen die Kosten also oft unter 300 Euro – deutlich günstiger als ein professionell gebohrter Brunnen durch Fachfirmen.
Fazit: Mit Eigenleistung zum eigenen Wasserzugang
Ein selbst gebohrter Brunnen ist nicht nur ein spannendes Projekt, sondern auch ein echter Gewinn für Deinen Garten. Du sparst langfristig Kosten, handelst umweltbewusst und machst Dich unabhängiger. Mit der richtigen Vorbereitung, etwas technischem Verständnis und Geduld lässt sich dieses Projekt problemlos umsetzen.
Wenn Du Dir unsicher bist oder es beim ersten Versuch nicht klappt, keine Sorge: Jeder Brunnenbauer hat mal angefangen – und oft ist der zweite Versuch der bessere.
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