Fingerhut

Der Fingerhut, oder botanisch Digitalis purpurea genannt, ist eine prächtige…

Der Fingerhut, oder botanisch Digitalis purpurea genannt, ist eine prächtige Pflanze, die in vielen Gärten anzutreffen ist. Diese mehrjährig wachsende Pflanze gehört zur Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae) und ist durch ihre leuchtenden, fingerhutförmigen Blüten leicht zu erkennen. Ursprünglich in Europa, Westasien und Nordafrika beheimatet, ist der Fingerhut vor allem für seine giftigen Eigenschaften bekannt.

Herkunft und Geschichte

Der Fingerhut hat eine lange Geschichte als Zierpflanze und wurde bereits in der Antike kultiviert. In der Literatur wurde der Begriff „Digitalis“ (von „digitus“, was Finger bedeutet) erstmals 1542 durch Leonhart Fuchs etabliert. Der deutsche Name „Fingerhut“ beschreibt die Form der Blüten, die an einen Fingerhut erinnern.

Botanische Merkmale

Wuchs

Digitalis purpurea ist eine zweijährige Pflanze. Im ersten Jahr bildet sie eine Rosette aus großen, grundständigen Blättern, während sie im zweiten Jahr eine hohe Blütentraube entwickelt, die bis zu 150 cm hoch werden kann.

Blätter

Die Blätter des Fingerhuts sind dick, lanzenförmig und weisen eine charakteristische, weich behaarte Konsistenz auf. Sie sind dunkelgrün und verleihen der Pflanze eine robuste Erscheinung.

Blüten

Die Blüten sind besonders auffällig und bilden eine dichte Traube an der Spitze der Pflanze. Sie sind röhrenförmig und variieren farblich von kräftigem Purpur über Rosa bis hin zu Weiß. Jede Blüte weist im Inneren dunkle Flecken auf, die sowohl für Bestäuber attraktiv als auch für den Schutz vor Fressfeinden gedacht sind.

Standort und Boden

Fingerhut bevorzugt einen halbschattigen Standort mit humosem, gut durchlässigem Boden. Ein pH-Wert von 5,5 bis 6,5 ist ideal. Während der Boden gleichmäßig feucht gehalten werden muss, ist es wichtig, Staunässe zu vermeiden. Der Fingerhut ist ideal für die Bepflanzung am Gehölzrand oder in naturbelassenen Rabatten.

Pflegepraxis

Gießen

In den ersten Wochen nach der Pflanzung sollte der Fingerhut regelmäßig gegossen werden, um das Anwachsen zu unterstützen. Danach ist es ausreichend, bei anhaltender Trockenheit zu gießen. Staunässe vermeiden!

Düngen

Im Frühjahr empfiehlt sich die Gabe eines organischen Düngers. Eine weitere Düngergabe im Hochsommer kann das Wachstum unterstützen und die Blüte fördern.

Schneiden

Die Blüten sollten nach der Blüte abgeschnitten werden, um eine Selbstsaat zu verhindern, es sei denn, dies ist erwünscht. Diese Maßnahme kann auch dazu beitragen, die Lebensdauer der Pflanze zu verlängern.

Umtopfen/Überwintern

Der Fingerhut überwintert in der Regel problemlos, sollte jedoch in extrem kalten Gebieten mit Laub oder Stroh abgedeckt werden.

Krankheiten und Schädlinge

Die robuste Natur des Fingerhuts macht ihn relativ unanfällig für Krankheiten und Schädlinge. Echter Mehltau kann jedoch unter ungünstigen Bedingungen auftreten. Regelmäßige Gesundheitsüberwachung und vorbeugende Maßnahme, wie ein ausgeglichener Standort, können hier Abhilfe schaffen.

Vermehrung

Fingerhut wird in der Regel durch Samen vermehrt. Die Samen sind Lichtkeimer und sollten nicht mit Erde bedeckt werden. Bei richtiger Pflege keimen sie innerhalb weniger Wochen.

Verwendung

Im Garten ist der Fingerhut sowohl als Solitärpflanze als auch in Gruppenpflanzungen beliebt. Er eignet sich besonders für Bauerngärten und als Kulisse im Staudenbeet. Da die Pflanze giftig ist, sollte sie mit Bedacht im Garten platziert werden.

Vorsicht: Alle Pflanzenteile des Fingerhuts sind giftig. Bei der Pflege sollten immer Handschuhe getragen werden.

Häufige Fragen

Warum blüht mein Fingerhut nicht?

Fingerhut blüht erst nach einem Kältereiz (Vernalisation). Wenn dieser fehlt, kann die Blüte ausbleiben.

Wie kombiniere ich Fingerhut am besten?

Der Fingerhut lässt sich gut mit Funkien, Farne und Purpurglöckchen kombinieren, die ähnliche Standortansprüche haben.

Kann Fingerhut auch in Töpfen kultiviert werden?

Ja, besonders kompakte Sorten sind für die Topfkultur geeignet. Achte darauf, dass der Topf ausreichend groß ist, um ein gesundes Wachstum zu ermöglichen.

Wann ist die beste Zeit für die Aussaat?

Die Aussaat erfolgt am besten im Frühjahr oder Spätsommer, direkt nach der Blüte, damit die Samen ausreichend Zeit haben zu keimen.

Ist Fingerhut winterhart?

Ja, Fingerhut ist in den meisten Regionen winterhart. Eine Mulchschicht kann zusätzlichen Schutz bieten.

Wie erkenne ich, ob mein Fingerhut ausreichend Wasser erhält?

Das Laub sollte prall und grün sein. Hängende Blätter sind ein Anzeichen für Wassermangel.

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