Rasen richtig bewässern – so versorgst Du Deinen Rasen optimal
Ein sattgrüner, gesunder Rasen braucht mehr als nur regelmäßiges Mähen und Düngen – er braucht vor allem eines: die richtige Menge Wasser, zur richtigen Zeit. Und auch wenn in vielen Foren oder Facebook-Gruppen ganz unterschiedliche Meinungen kursieren, ist das Grundprinzip der Rasenbewässerung eigentlich ziemlich klar – wenn man weiß, worauf es ankommt.
Inhaltsverzeichnis
Toggle- Wie viel Wasser braucht Dein Rasen wirklich?
- Häufigkeit ist nicht gleich Qualität
- Wann ist der perfekte Zeitpunkt zum Bewässern?
- Woran Du erkennst, dass Dein Rasen Wasser braucht
- Wie viel Wasser braucht dein Rasen wirklich?
- Warum „häufig und kurz“ nicht sinnvoll ist
- Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Bewässern?
- Wie Du den richtigen Moment zum Bewässern erkennst
- Bewässerungstechnik: Von Hand bis vollautomatisch
- Wasser sparen und trotzdem richtig bewässern
- Häufige Fehler bei der Rasenbewässerung
- Der Wasserbedarf im Sommer
- „Was tun, wenn…“ – Häufige Alltagssituationen
Wie viel Wasser braucht Dein Rasen wirklich?
Die Wassermenge, die Dein Rasen braucht, hängt von mehreren Faktoren ab: Wie ist die Bodenstruktur beschaffen? Ist es eher ein sandiger, durchlässiger Boden oder lehmiger, schwerer Untergrund? Wie hoch sind die Temperaturen aktuell, wie viel Wind gibt es, wie stark ist die Sonneneinstrahlung? All diese Punkte beeinflussen, wie viel Wasser tatsächlich im Boden ankommt und wie schnell es verdunstet.
Doch bevor Dich all diese Einflussfaktoren abschrecken: Es gibt eine einfache Faustregel, an der Du Dich gut orientieren kannst. Nach dem Bewässern sollte die Feuchtigkeit im Boden mindestens eine Spatentiefe erreichen – also etwa 10 bis 15 Zentimeter. Nur dann gelangt das Wasser tief genug zu den Graswurzeln und fördert ein gesundes, kräftiges Wachstum.
Wie lange Du dafür bewässern musst, hängt natürlich vom verwendeten Rasensprenger und der Wassermenge pro Minute ab. Du kannst das aber ganz leicht selbst testen: Stelle einen kleinen Becher in den Beregnungsbereich Deines Sprengers und miss, wie viel Wasser in einer bestimmten Zeit gesammelt wird. So findest Du schnell heraus, wie lange Du Deine Fläche wässern musst, um die gewünschte Tiefe zu erreichen.
Häufigkeit ist nicht gleich Qualität
Ein häufiger Fehler, den viele Hobbygärtner machen, ist das tägliche kurze Wässern. Was auf den ersten Blick wie eine fürsorgliche Geste wirkt, ist in Wirklichkeit kontraproduktiv. Wird der Boden nur oberflächlich befeuchtet, bleiben die Wurzeln ebenfalls flach. Das Ergebnis: Dein Rasen wird anfälliger für Trockenheit, da er sich das Wasser nicht aus tieferen Schichten holen kann. Außerdem fördert diese Art der Bewässerung bestimmte unerwünschte Rasengräser wie die Poa annua, die flach wurzelt und sich so optimal ausbreiten kann.
Dein Ziel sollte daher immer sein, seltener zu wässern – dafür aber intensiv. Sobald der Boden gut durchfeuchtet ist, reicht es oft aus, den Rasen nur einmal pro Woche zu bewässern. In besonders heißen Sommerwochen kann es auch zwei Mal nötig sein. Beobachte Deinen Rasen genau, denn er zeigt Dir sehr zuverlässig, wann er Durst hat.
Wann ist der perfekte Zeitpunkt zum Bewässern?

Vielleicht hast Du auch schon gehört, dass man Rasen auf keinen Fall in der Mittagshitze wässern darf. Es heißt, die Tropfen würden wie Lupen wirken und die Halme verbrennen. Doch das ist ein weitverbreiteter Irrglaube. Tatsächlich verbrennt Dein Rasen nicht, wenn er mittags bewässert wird. Diese Vorstellung gehört in die Kategorie Gartengerüchte.
Trotzdem ist es aus einem ganz anderen Grund nicht ideal, mittags zu bewässern. Bei starker Sonneneinstrahlung und hohen Temperaturen verdunstet ein Großteil des Wassers, bevor es überhaupt die Wurzelzone erreicht. Damit geht wertvolle Feuchtigkeit verloren – und Du verschwendest nicht nur Wasser, sondern auch Zeit und Geld.
Die beste Tageszeit, um Deinen Rasen zu bewässern, ist der frühe Morgen. Zu dieser Zeit ist der Boden noch kühl und aufnahmefähig, die Verdunstung gering, und der Rasen hat den ganzen Tag Zeit, wieder abzutrocknen. Diese Kombination ist optimal, um Krankheiten wie Pilzbefall oder Fäulnis vorzubeugen.
Wenn Du abends gießt, bleibt der Rasen häufig zu lange feucht. Besonders in warmen Sommernächten bildet sich so ein ideales Klima für Rasenkrankheiten wie Rotspitzigkeit. Deshalb: Früh aufstehen lohnt sich – zumindest für Deinen Rasen.
Woran Du erkennst, dass Dein Rasen Wasser braucht
Ohne technische Hilfsmittel wie einen Bodenfeuchtesensor ist es trotzdem ganz einfach herauszufinden, wann Du wieder wässern solltest. Der sogenannte Welkepunkt ist ein natürlicher Indikator, den Du sogar mit bloßem Auge erkennen kannst.
Laufe barfuß oder mit Schuhen über Deine Rasenfläche. Wenn sich die Grashalme an den Stellen, auf denen Du getreten bist, nach zehn bis fünfzehn Minuten nicht wieder aufrichten und zusätzlich einen leichten Blaustich zeigen, ist das ein sicheres Zeichen: Der Boden ist zu trocken, und es wird Zeit für eine kräftige Bewässerung.
Diese einfache Methode ist besonders praktisch, wenn Du keine automatisierte Beregnung nutzt. Sie hilft Dir, Über- oder Unterversorgung zu vermeiden und genau dann zu handeln, wenn es wirklich nötig ist.
Wie viel Wasser braucht dein Rasen wirklich?
Die Frage nach der richtigen Wassermenge beschäftigt viele Gartenbesitzer. Und es gibt keine pauschale Antwort, denn der Wasserbedarf hängt von verschiedenen Faktoren ab – wie der Bodenart, dem Rasentyp, den aktuellen Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit. Trotzdem lässt sich eine gute Faustregel aufstellen: Dein Rasen braucht pro Bewässerung etwa 10 bis 15 Liter Wasser pro Quadratmeter.
Das Ziel ist, den Boden etwa 10 bis 15 cm tief zu durchfeuchten – also in Spatentiefe. So erreichst Du die Wurzelzone zuverlässig. Ob Du dieses Ziel erreichst, kannst Du ganz einfach mit einem Spaten oder einem Bodensensor kontrollieren. Alternativ gräbst Du nach dem Wässern an einer unauffälligen Stelle ein kleines Loch und prüfst, ob die Feuchtigkeit ausreichend tief vorgedrungen ist.
Auch die Durchflussmenge deines Rasensprengers spielt eine wichtige Rolle. Je nachdem, wie viele Liter pro Minute versprüht werden, variiert die Bewässerungsdauer. Deshalb lohnt es sich, das einmal auszumessen – zum Beispiel, indem Du eine flache Schale oder einen Regenmesser in den Sprengbereich stellst und misst, wie viel Wasser nach 10 Minuten zusammenkommt.
Warum „häufig und kurz“ nicht sinnvoll ist
Ein großer Fehler bei der Rasenbewässerung ist, zu oft und dafür zu kurz zu gießen. Wenn Du nur die oberste Erdschicht befeuchtest, werden die Graswurzeln nicht dazu angeregt, tiefer zu wachsen. Das Ergebnis: Ein schwacher Rasen mit oberflächlichen Wurzeln, der bei Trockenheit schnell leidet und deutlich anfälliger für Krankheiten und Unkraut ist.
Noch schlimmer – eine solche Bewässerung fördert speziell die flach wurzelnde Poa annua (einjähriges Rispengras), die sich bei regelmäßiger, oberflächlicher Feuchte wunderbar verbreiten kann. Sie verdrängt langfristig die robusteren Gräser und sorgt für ein lückenhaftes, instabiles Rasenbild.
Stattdessen gilt: Lieber seltener, dafür aber durchdringend wässern. So dringt das Wasser in tiefere Erdschichten vor, und Dein Rasen wird vitaler, robuster und hitzebeständiger.
Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Bewässern?
Es gibt viele Mythen darüber, wann der beste Zeitpunkt zum Bewässern sei. Vielleicht hast Du auch schon mal gehört, dass man den Rasen nicht bei Sonne wässern soll, weil die Tropfen angeblich wie ein Brennglas wirken und die Grashalme verbrennen. Diese Behauptung hält sich hartnäckig – ist aber schlicht falsch.
„Sonnenbrand durch Bewässerung? Keine Sorge – das ist ein Mythos.“
Dein Rasen verbrennt nicht durch Wassertropfen. Aber trotzdem gibt es gute Gründe, die pralle Mittagssonne zu meiden: In der heißen Tagesmitte verdunstet ein Großteil des Wassers, noch bevor es im Boden ankommt. Das ist nicht nur ineffektiv, sondern auch unnötig verschwenderisch.
Die beste Zeit: früh am Morgen
Die ideale Tageszeit zum Bewässern ist am frühen Morgen – zwischen 4 und 7 Uhr. Zu dieser Zeit ist der Boden kühl, die Verdunstung gering, und das Wasser kann gleichmäßig einsickern. Außerdem trocknet der Rasen über den Tag hinweg wieder gut ab, was das Risiko für Pilzkrankheiten wie Rotspitzigkeit deutlich senkt.
Wenn Du abends wässerst, bleibt die Feuchtigkeit über Nacht auf den Halmen stehen. Das schafft ideale Bedingungen für Pilzsporen – insbesondere in warmen, schwülen Sommernächten. Also: lieber morgens gießen.
Wie Du den richtigen Moment zum Bewässern erkennst
Wenn Du keinen Feuchtigkeitssensor im Garten hast, kannst Du trotzdem gut erkennen, wann der Rasen Wasser braucht. Achte auf diese Zeichen:
- Die Gräser wirken matter oder verlieren ihre satte grüne Farbe.
- Nach dem Betreten bleiben Deine Fußabdrücke sichtbar, weil sich die Halme nicht wieder aufrichten.
- Die Oberfläche des Rasens fühlt sich trocken und stumpf an.
- Leichter Blaustich der Halme – ein deutliches Trockenzeichen.
Diese Anzeichen deuten darauf hin, dass der sogenannte Welkepunkt erreicht ist. Genau dann ist der richtige Moment, den Rasen zu bewässern. Warte nicht zu lange – aber vermeide auch vorsorgliches Gießen, wenn die Pflanzen noch vital wirken. So trainierst Du den Rasen zu mehr Widerstandskraft.
Bewässerungstechnik: Von Hand bis vollautomatisch
Ob klassischer Rasensprenger, Schlauch mit Brause oder vollautomatische Anlage – es gibt viele Wege, Deinem Rasen die nötige Feuchtigkeit zu geben. Die Wahl hängt stark von der Gartengröße, dem Komfortanspruch und Deinem Budget ab.
Manuelle Bewässerung
Für kleine bis mittelgroße Flächen reicht ein Rasensprenger, den Du per Hand an den Gartenschlauch anschließt. Achte darauf, dass er gleichmäßig die gesamte Fläche abdeckt – und bleibe beim Gießen am besten in der Nähe. So kannst Du eingreifen, wenn sich Pfützen bilden oder Bereiche zu kurz kommen.
Ein einfacher Trick: Stelle ein Glas im Sprengerbereich auf und miss, wie viel Wasser darin landet. So findest Du schnell heraus, wie lange Du wässern musst, um 10–15 cm Bodentiefe zu erreichen.
Halbautomatische Bewässerung
Zeitschaltuhren, die zwischen Hahn und Schlauch geschaltet werden, sind eine sinnvolle Erweiterung. Du stellst die Laufzeit ein und musst nicht ständig auf die Uhr schauen. So wird das Wässern einfacher – besonders im stressigen Alltag.
Vollautomatische Bewässerungssysteme
Wer es komfortabler mag oder große Flächen pflegen möchte, für den ist ein unterirdisch verlegtes automatisches Bewässerungssystem mit Feuchtesensor die Luxuslösung. Diese Anlagen messen die Bodenfeuchte selbst und starten den Gießvorgang nur, wenn es nötig ist – das spart Zeit und vor allem Wasser.
Natur Allianz Tipp: Achte bei allen Methoden darauf, dass Du auch Randbereiche und Ecken ausreichend erreichst. Gerade dort entstehen schnell trockene Stellen, wenn der Sprühbereich des Systems nicht optimal eingestellt ist.
Wasser sparen und trotzdem richtig bewässern
Auch bei der Rasenbewässerung lohnt sich der bewusste Umgang mit Wasser. Hier ein paar einfache, aber wirkungsvolle Tipps:
- Frühmorgens gießen verhindert unnötige Verdunstung.
- Seltener, aber durchdringend wässern fördert tiefe Wurzeln.
- Mähe den Rasen nicht zu kurz, damit die Halme Schatten auf den Boden werfen und die Feuchtigkeit länger erhalten bleibt.
- Nutze Regenwasser, wenn möglich – mit einer Zisterne oder Regentonne.
Wichtig ist, dass Du beim Sparen nicht übertreibst. Ein geschwächter Rasen ist anfällig für Krankheiten, Moos und Unkraut. Gieße lieber gezielt – und dafür richtig.
Häufige Fehler bei der Rasenbewässerung
Beim Gießen des Rasens schleichen sich schnell Fehler ein – oft aus gutem Willen, aber mit unerwünschten Folgen. Damit Dir das nicht passiert, hier die häufigsten Irrtümer und was Du besser machen kannst:
Zu häufiges Bewässern
Viele denken: Viel hilft viel. Doch tägliches Gießen ist selten nötig. Dadurch werden die Wurzeln verwöhnt und wachsen nur oberflächlich. Die Folge: Der Rasen wird empfindlicher gegen Trockenheit. Besser: Wässer nur, wenn der Rasen es wirklich braucht – und dann gründlich.
Zu kurze Gießzeiten
Nur 5 oder 10 Minuten den Rasensprenger laufen zu lassen reicht nicht. Das Wasser dringt dann nicht tief genug ein, und die Gräser entwickeln keine tiefen Wurzeln. Spatentiefe Feuchtigkeit (etwa 10–15 cm) ist Dein Ziel.
Abends oder nachts bewässern
Auch wenn es bequem erscheint – das Gießen am späten Abend fördert Pilzkrankheiten. Die Feuchtigkeit bleibt zu lange auf den Halmen stehen, der Rasen trocknet nicht ab. Morgens zwischen 4:00 und 7:00 Uhr ist ideal.
Uneinheitliche Verteilung
Achte bei Sprinklern auf gleichmäßige Abdeckung. Viele Geräte haben tote Zonen oder übergießen andere Bereiche. Kontrolliere regelmäßig, ob überall genügend Wasser ankommt – besonders in heißen Sommerwochen.
Der Wasserbedarf im Sommer
Je heißer und trockener es wird, desto mehr Wasser benötigt Dein Rasen. Durchschnittlich liegt der Bedarf bei etwa 20–25 Litern pro Quadratmeter – pro Gießvorgang. In heißen Phasen kann das bis zu zwei Mal pro Woche nötig sein, abhängig vom Boden.
Sandiger Boden lässt Wasser schnell durchsickern, daher braucht er öfter Nachschub. Lehmiger Boden speichert besser, sollte aber nicht übergossen werden. Ein Bodentest hilft, die richtige Strategie zu finden.
„Was tun, wenn…“ – Häufige Alltagssituationen
Dein Rasen wird gelb?
Dann war die Dürre vermutlich zu lang. Gieße gründlich und wiederhole es ein paar Tage lang. Wenn der Rasen nicht komplett vertrocknet ist, erholt er sich meist schnell.
Du bist im Urlaub?
Automatische Bewässerung oder ein hilfsbereiter Nachbar helfen. Oder Du gießt vor dem Urlaub besonders tiefgründig – das gibt dem Rasen für ein paar Tage ein Polster.
Es hat geregnet – trotzdem gießen?
Nicht unbedingt. Prüfe, wie viel Regen gefallen ist. 5–10 Liter bringen kaum etwas – 20 Liter pro Quadratmeter sollten es mindestens sein.
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