Warum ich meine Tulpenzwiebeln aus dem Beet nehme
du liebst im Frühling die leuchtenden Farben von Tulpen genauso wie ich? Doch nach der Blüte sehen die verwelkten Pflanzen oft nicht besonders attraktiv aus, und manchmal passt auch die Farbzusammenstellung im Beet nicht mehr zu deinen Vorstellungen. Vielleicht hast du dich schon gefragt, ob es sinnvoll ist, die Tulpenzwiebeln nach der Blüte einfach im Beet zu lassen oder sie besser herauszunehmen und bis zum Herbst aufzubewahren. In diesem Artikel zeige ich dir, warum das Ausgraben von Tulpenzwiebeln viele Vorteile bietet und wie du dabei am besten vorgehst.
Inhaltsverzeichnis
ToggleWissenswertes zu Tulpen
Tulpen gehören zu den beliebtesten Frühlingsblumen und sorgen mit ihren kräftigen Farben für leuchtende Beete. Die Tulpenzwiebeln werden bereits im Herbst, ab September, in die Erde gesetzt. Das ist wichtig, denn sie brauchen eine Kälteperiode im Winter, um im Frühjahr zuverlässig auszutreiben und zu blühen. Nur wenn sie ausreichend Frost bekommen, setzen sie ihren Wachstumsprozess richtig in Gang.
Während der Blütezeit von März bis Mai steckt die ganze Energie für die wunderschöne Erscheinung in der Zwiebel. Nach dem Verblühen sollte der Blütenkopf abgeschnitten werden, damit die Pflanze keine Kraft in die Samenbildung steckt, sondern all ihre Energie wieder in die Zwiebel einzieht. So stärkst du die Zwiebel für das nächste Frühjahr.
du hast grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Entweder lässt du die Tulpen einfach so lange im Beet, bis das Grün von alleine vergilbt und eingezogen ist – dann kann die Zwiebel direkt im Boden bleiben. Oder aber, du entscheidest dich dafür, die Zwiebeln nach der Blüte auszugraben und an einem trockenen, dunklen Ort einzulagern. Gerade wenn dich alte Tulpenreste im Beet stören oder du Platz für Sommerblumen schaffen möchtest, ist diese Methode ideal.
Wichtig ist außerdem, dass Tulpen auch im Beet regelmäßig etwas organischen Dünger erhalten, sobald sie austreiben. So unterstützt du eine langanhaltende Blühfreude und gesunde Pflanzen.
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So gehe ich vor, wenn Tulpen nach der Blüte aus dem Beet sollen

Sobald die Tulpen im Frühling verblüht sind, entferne ich als Erstes vorsichtig den Blütenkopf. Das verhindert, dass die Zwiebel Energie in die Samenbildung steckt. Das Grün lasse ich aber unbedingt noch stehen! Es liefert der Zwiebel wichtige Nährstoffe für das nächste Jahr. Nach etwa zwei Wochen, wenn die Blätter anfangen zu vergilben und langsam absterben, ist der richtige Zeitpunkt gekommen: Jetzt können die Tulpenzwiebeln ausgegraben werden.
Dafür nutze ich am liebsten eine Grabgabel statt eines Spatens, da damit die Gefahr geringer ist, die Zwiebeln zu beschädigen. Ich steche ums Beet herum locker in die Erde und hebe die ganze Pflanze samt Wurzel aus dem Boden. Wichtig ist hierbei, das restliche Blattwerk möglichst an der Zwiebel zu belassen. So kann sie auch nach dem Ausgraben weiter Kraftreserven einziehen.
Zuletzt werden anhaftende Erdreste vorsichtig abgestreift. Tochterzwiebeln – also kleine Nebenzwiebeln – kannst du jetzt ablösen und auf Wunsch zur Vermehrung mit aufbewahren. Die vorbereiteten Zwiebeln lege ich zum Trocknen für einige Tage an einen schattigen Ort, bevor es ans Lagern geht. So minimierst du das Risiko von Schimmel oder Fäulnis.
Mit diesem Vorgehen sorgst du dafür, dass deine Tulpen gesund bleiben und dich auch im nächsten Frühjahr wieder mit ihrer ganzen Farbenpracht erfreuen.
Vorgehensweise beim Lagern von Tulpenzwiebeln
Nach dem Ausgraben ist es wichtig, die Tulpenzwiebeln zunächst einige Tage lang an einem schattigen und luftigen Ort zu trocknen. Damit verhinderst du, dass sich Feuchtigkeit staut und die Zwiebeln faulen. Während der Trocknungsphase kannst du lose Erde vorsichtig entfernen und bei Bedarf auch kleine Tochterzwiebeln ablösen – diese eignen sich ideal zur Vermehrung im nächsten Jahr.
Wenn das Laub komplett vertrocknet ist, solltest du alle Reste des Grüns abschneiden, denn nur saubere und vollständig getrocknete Zwiebeln sind gut lagerfähig. Achte darauf, beschädigte oder weiche Exemplare sofort auszusortieren. Sie könnten sonst Schimmel verbreiten und die gesunden Zwiebeln gefährden.
Für die Lagerung haben sich flache Holzkisten oder Pappkartons bewährt, in denen du die Zwiebeln möglichst luftig und dunkel ausbreitest. Vollständig mit Zeitungspapier ausgelegt vermeidest du zusätzlichen Kontakt zur feuchten Umgebung. Wichtig ist, dass die Tulpenzwiebeln über den Sommer wirklich trocken und kühl gelagert werden – so können sie ihren Ruhestand verbringen und bleiben bis zum Herbst vital.
Kontrolliere während der Lagerung immer mal wieder, ob einzelne Zwiebeln Anzeichen von Schimmel zeigen. Solche Exemplare solltest du am besten schnell aussortieren, um deine gesamte Ernte zu schützen. Mit dieser Vorgehensweise bist du bestens vorbereitet, im Herbst wieder kräftige und gesunde Tulpen ins Beet setzen zu können.
Vorteil des Ausgrabens | Mögliche Probleme bei Tulpen | Empfohlene Maßnahmen |
---|---|---|
du schaffst Platz für Sommerblumen | Tulpen verschwinden im Beet über die Jahre | Zwiebeln nach der Blüte ausgraben und trocken lagern |
Optimale Kontrolle über Sorten und Farben | Nicht alle Tulpen blühen jedes Jahr zuverlässig | Robuste, langlebige Sorten wählen (z.B. Darwin-Tulpen) |
Gesunde Zwiebeln durch bessere Trocknung und Lagerung | Zwiebeln können durch Staunässe oder Schädlinge faulen | Zwiebeln luftig, kühl und dunkel lagern, regelmäßig kontrollieren |
Warum verschwinden Tulpen oder treiben nur Blätter aus?
Viele Gärtner stellen mit der Zeit fest, dass von ihren einst zahlreich gesetzten Tulpen immer weniger übrig bleiben. Es gibt dafür mehrere Ursachen. Ein häufiger Grund ist der Appetit von Wühlmäusen, die die Tulpenzwiebeln gerne als Snack nutzen – manchmal verschwinden regelrechte ganze Gruppen im Boden! Doch auch ohne hungrige Tiere überdauern nicht alle Sorten gleich gut: Einige Tulpensorten sind schlichtweg kurzlebig und haben oft nur eine Lebensdauer von ein bis zwei Jahren. Es lohnt sich deshalb, auf besonders robuste Typen wie Darwin- oder lilienblütige Tulpen zu setzen.
Ein weiteres Problem sind Tulpen, die zwar sprießen, aber keine Blüten mehr bilden. Häufig liegt das daran, dass entweder die Blätter nach der Blüte zu früh entfernt wurden oder dass die Zwiebel ihre Kraft verloren hat, weil sie zu viele Tochterzwiebeln gebildet hat. Die Energie aus dem Blattgrün wird nämlich dringend für die Bildung einer neuen Blüte benötigt. Werden die Blätter zu früh gekappt, fehlt diese Reserve. Manchmal fehlen den Pflanzen auch wichtige Nährstoffe, denn gerade Tulpen profitieren im Frühjahr enorm von etwas organischem Dünger.
Es ist also wichtig, verblühte Köpfchen zwar abzuschneiden, aber das restliche Laub erst zu entfernen, wenn es vollständig vergilbt ist. So stellst du sicher, dass deine Tulpen im kommenden Jahr wieder kraftvoll wachsen – und vielleicht erwartet dich dann sogar die eine oder andere Überraschungsblüte.
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